1. Die Stadt

„Ich möchte auf die Bühne!“

„Ich möchte auf die Bühne!“

Welches kleine Mädchen träumt nicht davon, einmal als Primaballerina auf den Bühnen dieser Welt zu tanzen? Für die zehnjährige Valerie Goldstein könnte dieser Traum jedoch in Erfüllung gehen. Die Viertklässlerin tanzt nämlich nicht nur gerne Ballett, sondern ist zudem höchst engagiert.

Ab September wird die Schülerin daher die Staatliche Balletschule in Berlin besuchen. Einfach war es nicht, einen Platz in der renommierten Einrichtung zu bekommen. "Ich musste einen Eignungstest und die Aufnahmeprüfung absolvieren." Bestanden hat sie und wird ab dem 11. September eine von 26 Schülern sein. Die Grundlagen des Tanzes hat Valerie bei der Ballettschule Am Königshof erlernt. Lehrerin Maraike Liffers ist sichtlich stolz. "Es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass sich eine so junge Schülerin so ehrgeizig ist. Es bestätigt natürlich auch meine Arbeit."

Für Liffers steht fest, dass es nun rauer für die Schülerin wird. "Es ist nicht einfach, auf der Schule zu bleiben. Jedes Jahr stehen Prüfungen an. Wenn der Körper den Herausforderungen nicht mehr genügt, ist Schluss. Da kann der Schüler noch so ehrgeizig sein", kennt Liffers die Anforderungen der einzigen staatlichen Balletschule des Landes. "Ich möchte natürlich auch zum ersten großen Auftritt eingeladen werden", so die Dozentin augenzwinkernd. Unterstützung erhält Valerie von vielen Seiten. Ihre Eltern sowie ihre drei Geschwister stehen geschlossen hinter dem jungen Tanztalent. "Wir überlegen sogar, ob wir nicht nach Berlin ziehen sollen", sagt Valerie. "Ansonsten müsste ich dort auf das Internat."

Auf die Frage, ob Valerie nicht ihre Freunde vermissen wird, antwortet sie ganz vernünftig. "Die kann ich doch jederzeit besuchen. Auch meine Großeltern sowie Tante und Onkel wohnen noch hier. Ich komme also immer wieder nach Mettmann." Neben dem Ballet wird Valerie auch die traditionellen Schulfächer haben. "Es ist eine ganz normale Schule, nur dass wir vermehrt Ballettunterricht haben. Ich muss auch samstags in den Unterricht. Dafür habe ich mehrere Wochen im Jahr Ferien. Das ist etwas anders, als ich es bisher gewohnt bin."

Derzeit besucht die Schulerin noch die vierte Klasse der Kath. Grundschule Neanderstraße. Neben dem Ballet ist Turnen ein großes Hobby. "Ich brauche die Turnübungen für meinen Tanz." Dreimal pro Woche, insgesamt fünf Stunden trainiert das kleine Balletwunder für den großen Traum. Zeit für Verabredungen ist da knapp. "Manchmal ist es schon etwas nervig. Als bei schönem Wetter meine Freundinnen ins Freibad gegangen sind, hatte ich Training." Doch die Schülerin weiß, wo sie einmal sein möchte: "Auf der großen Bühne!" Auf dem Weg zum Erfolg bringt die junge Ballerina gern solche Opfer.

(Schaufenster Mettmann/TB)