Erlebnisturm Highlight mit Riesenschädel

Mettmann · Zur Aufwertung der fußläufig vom Neanderthal Museum gelegenen Fundstelle des Neanderthalers hat die Stiftung Neanderthal Museum den Erlebnisturm „Höhlenblick“ errichtet.

Der Erlebnisturm trägt seinen Namen aus gutem Grund.

Der Erlebnisturm trägt seinen Namen aus gutem Grund.

Foto: Holger Neumann/Kreis Mettmann

Er ist das neue Highlight beim Besuch des Neanderthal Museums und komplettiert die Erlebniswelt Neandertal. Darunter fallen das Museum und seine fünf angrenzenden Attraktionen: Der Steinzeitspielplatz, der Kunstweg, die Steinzeitwerkstatt, das Eiszeitliche Wildgehege und die Fundstelle mit dem neuen Erlebnisturm Höhlenblick. Ab dem 9. Dezember öffnet der Erlebnisturm für Besucher.

Der Höhlenblick ist ein offener Stahlbau an der Stelle der Neanderthaler-Fundhöhle Feldhofer Grotte, die im 19. Jahrhundert durch Kalkabbau vollständig zerstört wurde. Der 22 Meter hohe Turm ist wechselweise durch innere und äußere Rampen über 360 Meter barrierefrei zu begehen. Fast mühelos gelingt der Aufstieg, begleitet von kurzen Audiostories von Zeitzeugen der Talgeschichte an den Wendepunkten der Rampen.

Wahrzeichen des Turms ist die als Schädelkalotte gestaltete Kuppel über der oberen Plattform. Der übergroß gestaltete Schädel des Neanderthalers ist etwa neun Meter lang und wiegt stolze sechs Tonnen.

Der Turm Höhlenblick ergänzt den Ausflug ins Neandertal um ein spannendes Erlebnis. Endlich können Besucherinnen und Besucher die verlorene Schlucht erklimmen und dort oben stehen, wo einst die Höhle des Neanderthalers war. Man blickt von hier wie einst der Neanderthaler aus der verlorenen Fundhöhle Feldhofer Grotte auf die gegenüberliegende Talseite. Unter der obersten Plattform klettern Schwindelfreie durch einen Netztunnel und können nachempfinden, wie tief die frühere Neandertal-Schlucht war.

Zentral auf der obersten Plattform sind die 16 Knochen des Neanderthalers als taktiles Exponat inszeniert. Ein QR-Code löst an dieser Stelle ein 360-Grad-Video der Fundhöhle Feldhofer Grotte aus. Zu sehen ist die Begräbnisszene, die Niederlegung des berühmten Neanderthalers in der Höhle.

„Fernrohre“ am Rand der oberen Plattform ermöglichen eine großartige Augmented-Reality-Erlebnisreise, die zurückführt in die Zeit der Neanderthaler. Wir blicken in die tiefe eiszeitliche Schlucht und beobachten Neanderthaler bei der Wisentjagd, sehen ihr Alltagsleben am Lagerplatz vor der Neanderhöhle, erspähen Mammutherden in der Ferne und sind Zeugen, wenn der gewaltige Höhlenlöwe zum Sprung ansetzt, um einen Riesenhirsch zu reißen.

Auch der Weg vom Museum zur Fundstelle wurde aufgewertet und abwechslungsreich gestaltet. Lebensgroße Silhouetten von Zeugen der Talgeschichte, wie z.B. ein Steinbrucharbeiter oder der Maler Johann Wilhelm Schirmer, werden an kinetischen Hörstationen zum Sprechen gebracht.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Heimatförderung NRW, die Stiftung Habris und den Kreis Mettmann. Geöffnet ist die Neanderthaler-Fundstelle mit dem Höhlenblick zu den Öffnungszeiten des Museums, also dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Zutritt erhalten Besucher mit dem neuen „Dein Erlebnisticket“, das an der Tageskasse des Museums und auch online erhältlich ist. Darin enthalten sind der Besuch der Dauer- und Sonderausstellung des Museums, der Audioguide sowie der Zugang zur Fundstelle und zum Höhlenblick.

Das Online-Ticket kann sowohl ausgedruckt wie auch als Mobile-Ticket verwendet werden. Ein QR-Code schaltet das Drehkreuz am Eingang zur Fundstelle frei. Neben dem Drehkreuz gibt es einen zweiten barrierefreien Eingang. Für dessen Benutzung kann ein kostenfreies Kinderwagenticket im Online-Shop oder an der Tageskasse gebucht werden. Das Ticket für Menschen mit Behinderung öffnet den barrierefreien Eingang automatisch. Ein separates Ticket ist nicht nötig.

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