Alarmierende Zahlen im Bundeslagebild häusliche Gewalt 2024 Runder Tisch gegen häusliche Gewalt nimmt Stellung

Kreis · Der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann zeigt sich besorgt über das aktuelle Bundeslagebild „Häusliche Gewalt 2024“, das vom Bundeskriminalamt gemeinsam mit dem Bundesministerium des Inneren und dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlicht wurde. Die Bilanz ist erschütternd: Gewalt gegen Frauen erreicht – selbst im Hellfeld – einen neuen Höchststand.

Foto: Kreis Mettmann

„Diese Zahlen sind ein Weckruf für uns alle. Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelschicksal“, sagt die Schirmherrin des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Kreises Mettmann, Landrätin Dr. Bettina Warnecke.

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 265.942 Menschen als Opfer häuslicher Gewalt registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der flächendeckenden Erfassung. Rund 70 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Mit 171.069 Fällen entfällt der mit Abstand größte Teilbereich auf Partnerschaftsgewalt. Innerfamiliäre Gewalt z. B. zwischen Eltern, Kindern oder Geschwistern betraf im selben Zeitraum 94.873 Personen. Über 75 Prozent der Tatverdächtigen sind männlich. Die Zahl der Femizide steigt: 191 Frauen kamen 2024 durch häusliche Gewalt zu Tode. Die Zahlen zeigen: Gewalt gegen Frauen ist kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem.

Bedeutung für den Kreis Mettmann

Die bundesweite Entwicklung hat Auswirkungen bis auf die lokale Ebene. Der Runde Tisch macht deutlich, dass auch im Kreis Mettmann Prävention, Beratung und Schutz weiter gestärkt werden müssen. Das gut ausgebaute Hilfenetz im Kreis – getragen vom Gewaltschutzkonzept – wird kontinuierlich weiterentwickelt. Akteurinnen und Akteure aus Beratungsstellen, Polizei und Verwaltung arbeiten eng vernetzt und verfolgen ein gemeinsames Ziel: Betroffene schützen, Gewalt verhindern und strukturelle Lösungen schaffen.

Der Runde Tisch ruft daher alle Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu auf, mit entschlossenem Handeln zu reagieren: „Wir alle müssen klar Stellung gegen Gewalt an Frauen und Mädchen beziehen – im familiären Nahraum, der Öffentlichkeit und überall dort, wo sie stattfindet“, betont Jana Lihl, Geschäftsführerin des Rundes Tisches.

Für Rückfragen steht der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt Kreis Mettmann per E-Mail unter gewaltschutz@kreis-mettmann.de zur Verfügung.