"Wir haben keine Stellplätze anzubieten"

Mettmann · Die Internetseite des Neanderlands wirbt für "touristische Höhepunkte" in der Region. "Das Neandertal ist weltberühmt und ein Touristenmagnet", sagt Ingrid Weinberger.

Die gebürtige Schwäbin lebt seit vielen Jahren in Mettmann und fühlt sich wohl in der Kreisstadt. Sie schwärmt auch in ihrer süddeutschen Heimat vom Neanderland. So erzählte sie auch dem befreundeten Ehepaar Margret und Dieter Dörr aus Herbrechtingen in Baden-Württemberg von den hiesigen Attraktionen. "Die beiden sind leidenschaftliche Camper und wollten gerne ihre Sommerferien bei uns verbringen", sagt Ingrid Weinberger. "Sie suchten einen Stellplatz für ihr Wohnmobil für die Nacht, um dann am Tage die Umgebung zu erkunden oder das Wohnmobil einmal stehen zu lassen, um auf dem Neanderlandsteig zu wandern." In der Theorie schön gedacht, doch in ganz Mettmann gibt es keinen einzigen Stellplatz für Wohnmobile! "Es ist richtig, leider können wir zur Zeit keine Womo-Stellplätze anbieten", sagt Michael Lietzow, Pressesprecher der Stadt Mettmann. "Mettmann ist im Moment eine große Baustelle, dies ist auch der Grund, dass die bisherigen Stellplätze wegfallen." Seibelquerspange, Siedlungsbau und

Teicherneuerung am Stadtwald sind dabei nur zwei Baumaßnahmen durch die bisherige Stellplätze wegfielen. "Außerhalb des Stadtgebietes Mettmanns stehen die Flächen des Neandertals unter Naturschutz und dort können wir keine Stellplätze einrichten", sagt Lietzow. Alles verständliche Gründe, doch dass im gesamten Kreisgebiet nur in Langenfeld und Monheim im Süden überhaupt Campingplätze bzw. Stellplätze vorhanden sind, ist schon sehr irritierend und passt irgendwie nicht so recht zum "Aushängeschild" Neanderland. Der Unterbacher See wäre auch noch da, doch für die Dörrs ist das alles keine Alternative. Dieter Dörr: "Wir hatten uns Mettmann als Urlaubsziel ausgesucht, mussten aber leider feststellen, dass der Stellplatz für Wohnmobile nicht mehr zur Verfügung steht und auch kein Ersatzplatz empfohlen wird. Wohnmobile sind anscheinend in Mettmann nicht so willkommen." Dieter Dörr kann das nicht nachvollziehen, schließlich wären solche Plätze doch schnell einzurichten. "Auch wir gehen in Museen, zum Einkaufen und in Restaurants, bringen also auch Geld in die Stadt", sagt er. "Schade Mettmann wir werden uns leider nicht sehen, wir werden uns anderweitig nach einem Übernachtungsplatz umsehen."

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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