Der Tierschutzverein Mettmann macht auf seine Arbeit aufmerksam Kritische kalte Jahreszeit

Mettmann · "Mettmann ist eine fürsorgliche Stadt, wenn es um Tiere geht", sagt Wolfgang Kohl. Der Vorsitzende des Mettmanner Tierschutzvereins e.V. hat tagtäglich mit Menschen zu tun, die sich um die Belange der Tiere kümmern.

Der Mettmanner Tierschutzverein
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"Ob Tiere vermisst oder gefunden wurden, sie verletzt sind oder es um Beschwerden geht, unser Aufgabengebiet ist umfangreich", sagt Wolfgang Kohl. Seit über 20 Jahren führt der Vorsitzende gemeinsam mit seiner Frau Freya den Mettmanner Verein. Bis zu 350 Anrufe pro Monat sind für die Ehrenamtler keine Seltenheit. "In erster Linie leisten wir telefonische Hilfeleistung und können vermitteln. Wir kooperieren mit den Tierärzten in Mettmann sowie mit dem Tierheim Hilden. Natürlich fahren wir auch raus und helfen bei Situationen vor Ort, wenn es notwendig ist."

200 Mitglieder hat der Verein, Tendenz sinkend. "Unsere Mitglieder werden immer älter, das ist ein großes Problem." 19 Euro kostet eine Mitgliedschaft jährlich, das ist nicht die Welt. "Die Menschen wollen sich nicht mehr festlegen. Zum Glück erhalten wir immer wieder Spenden, um unsere Arbeit leisten zu können." Und dabei fahlen Kosten an. So werden verletzte Tiere nicht etwa "kostengünstig" eingeschläfert, sondern über einen längeren Zeitraum gepflegt. "Jedes Tier hat es verdient, die bestmögliche Behandlung zu erhalten", sagt Wolfgang Kohl. Seit Jahren setzt sich der Verein zudem dafür ein, wildlebende Katzen zu kastrieren. Mehrere 100 Tiere wurden in den vergangenen Jahren behandelt. "Ein Katzenpaar kann pro Jahr drei Würfe bekommen. Die Population explodieren, wenn man nicht einschreitet." Für Freigänger-Katzen, die grundsätzlich von Menschen betreut werden, möchte der Verein künftig eine Katrationspflicht erwirken. "In anderen Städten des Kreises ist das schon Pflicht. In Mettmann existieren diese Regularien jedoch noch nicht."

Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit macht Wolfgang Kohl zudem auf zwei Problemfelder aufmerksam. "In diesen Monaten bekommen wir immer wieder Anrufe von Bürgern, die Igel in ihren Gärten finden." Gesunde Igel wiegen in der Regel rund 500 Gramm und können mit diesem Gewicht den Winter gut überleben. "Jüngere Tiere, die weniger wiegen oder gar verletzte Igel sollten jedoch zunächst zum Tierarzt gebracht werden", sagt Wolfgang Kohl. Im Anschluss können die süßen Tierchen entweder in einer Igelstation untergebracht oder selbst betreut werden. "Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Finder die Tiere selbst über den Winter bringen wollen. Dabei gelten jedoch besondere Voraussetzungen: Am besten eignet sich Katzennassfutter für die Fütterung. Zudem müssen die Igel in einem Karton mit einem innenliegenden Schuhkarton untergebracht werden. Wenn die Igel kräftig genug sind, sollte man sie in einem kalten Raum mit maximal 15 Grad Raumtemperatur unterbringen, damit sie den Winterschlaf halten können."

Ein weiteres Problemfeld sind laut Kohl die Vögel. Diese finden in der kalten Jahreszeit kaum Futter. "Bei der Futterbereitstellung sollte man lediglich darauf achten, dass trockenes Futter nicht mit Wasser in Berührung kommt und aufquellen kann. Vogelhäuser eignen sich hervorragend, wenn das Dach einen breiten Überstand hat. In Talg gebundenes Futter wie beispielsweise Meisenknödel oder Talgringe sind ebenfalls sinnvoll."

Näheres zum Mettmanner Tierschutzverein sowie Kontaktdaten unter www.tierschutz-mettmann.de.

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