Vorqualifizierte Freiwillige helfen künftig Leben zu retten Neue Schulungen für „Mobile Retter“

Kreis · Nach einer durch die aktuelle Pandemielage bedingten Zwangspause bei der Einführung des Projekts „Mobile Retter“ werden jetzt die Schulungen künftiger Lebensretter im Kreis Mettmann fortgesetzt.

 Bastian Etti von der Bildungsakademie und der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Arne Köster, demonstrieren die Wiederbelebung mittels Herzdruckmassage.

Bastian Etti von der Bildungsakademie und der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Arne Köster, demonstrieren die Wiederbelebung mittels Herzdruckmassage.

Foto: Kreis Mettmann

Vorqualifizierte Freiwillige (beispielsweise Rettungsdienstpersonal, Ärzte, Feuerwehrleute, Rettungsschwimmer, Arzthilfe- oder Pflegekräfte) können sich für Trainingskurse bei der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises unter www.mobile-↓

retter.org/trainingstermine anmelden und informieren.

Mobile Retter werden zukünftig per Smartphone-App durch die Leitstelle des Kreises Mettmann alarmiert. Im Idealfall erreicht der mobile Retter den Patienten durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits vor dessen Eintreffen mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen.

Als Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis Mettmann für eine schnelle und effektive Notfallversorgung zuständig. Wird über den Notruf 112 Hilfe angefordert, sind qualifizierte Rettungskräfte in der Regel innerhalb von acht bis zwölf Minuten am Ort des Geschehens. Hierfür sorgen die Rettungswachen im gesamten Neanderland, in denen etliche Rettungswagen einsatzbereit sind sowie insgesamt sechs Notärzte, die mit einem umfangreichen medizinischen Equipment für Notfälle gerüstet sind und ebenfalls binnen Minuten an der Einsatzstelle sein können. Es gibt aber Fälle, in denen diese Hilfsfrist unter Umständen nicht ausreicht, um ein Überleben der Notfallpatienten zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei plötzlich eintretendem Herzstillstand der Fall. Hier zählt buchstäblich jede Sekunde.

Die sofortige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen in Kombination mit einer schnellen medizinischen Weiterbehandlung erhöht die Überlebenschancen entscheidend, wobei eine Herz-Lungen-Wiederbelebung binnen der ersten drei bis fünf Minuten, in der Regel also vor Eintreffen der Rettungskräfte, eingeleitet werden sollte. Das System „Mobile Retter“ ist eine Ergänzung zum bestehenden System und ersetzt nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken ebenfalls unverzüglich aus. Alarmiert werden die Mobilen Retter durch die Leitstelle, bei der zunächst der Notruf 112 eingeht und eine Person mit dem Verdacht eines Herz-Kreislauf-Stillstandes gemeldet wird. Über eine GPS-Abfrage wird überprüft, ob sich mobile Retter in der Nähe des Notfallortes befinden. Diese werden anschließend durch die Leitstelle alarmiert. Nimmt ein Mobiler Retter den Einsatz an, wird dieser durch die Navigation der App zum Notfallort geleitet. Der Mobile Retter kann sich zudem ausweisen.

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