Flüchtlinge räumten die Stadt auf

Mettmann · Der Verein Mettmann gegen Rechts hat sich am vergangenen Samstag mit einer ganz besonderen Idee am städtischen Aktionstag "Mettmann räumt auf" beteiligt.

 Am Goethepark packten die Flüchtlinge gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern an.

Am Goethepark packten die Flüchtlinge gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern an.

Foto: TB

Gleich 40 Personen, größtenteils Flüchtlinge aus den vier Unterkünften, säuberten und verschönerten den Goethepark.

"Den Aktionstag mit den Flüchtlingen gemeinsam zu begehen, hat für uns gleich mehrere Vorteile", erklärt André Bär, 1. Vorsitzender des Vereins. "Zunächst wird der Goethepark verschönert, wir bringen aber auch die Bürger mit den Flüchtlingen zusammen und schaffen es, Kontakte zu knüpfen."
André Bär hat in der Vorbereitungsphase darauf geachtet, Flüchtlinge aus allen vier Flüchtlingsunterkünften Mettmanns zu dieser Aktion einzuladen. "Somit bilden wir auch innerhalb der Flüchtlingsreihen echte Netzwerke. Integration lebt durch solche Veranstaltungen." Bereits im vergangenen Jahr hat sich der Verein während dem Aktionstag "Mettmann räumt auf" für die Belange der Flüchtlinge eingesetzt. "Damals haben wir uns die Unterkunft an der Talstraße vorgenommen und diese von Grund auf gereinigt", erinnert sich Bär. "In diesem Jahr wollten wir uns auf keine Unterkunft fokussieren, sondern gemeinsam mit allen Flüchtlingen etwas für die Stadt tun."
In nur zwei Stunden wurde die große Parkwiese vom Laub befreit, die Randsteine des Gehweges gesäubert und neue Blumenzwiebeln gepflanzt. "Gerätschaften und Blumenzwiebeln haben wir von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen. Zudem hat uns ein Mitarbeiter des Baubetriebshofes bei der Umsetzung geholfen", so Andre Bär weiter.

Der geografische Mittelpunkt des Kreises Mettmann, der sich im Goethepark in Form eines Steines samt Gedenktafel finden lässt, wurde ebenfalls gereinigt und durch einen Kreis von Blumenzwiebeln dekoriert. "Es ist wirklich erstaunlich, wie engagiert die Flüchtlinge den Aufgaben nachgehen. Sie lassen sich die Gartengeräte gar nicht mehr wegnehmen."

Als Dank für den Einsatz gab es für jeden Flüchtling eine Überraschung. Steffen Ditz und Lars Michel aus Düsseldorf überreichten den Teilnehmern jeweils eine Bilkbox. Diese Box konnte im Vorfeld auf dem Bilker Nachtkonsumtrödelmarkt von Passanten mit Kleidung und weiteren Utensilien bepackt werden. Die individuell gefüllten Spendenkisten fanden anschließend ihren Weg nach Mettmann.

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)
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