Das ZWAR-Netzwerk „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ - Für Senioren, die gerne aktiv sind

Mettmann · „Das ZWAR-Netzwerk hat in Mettmann 30 Mitglieder, die sehr aktiv sind“, mit diesen Worten stellt Ilona Bungert-Dellit ihren Verein vor.

 Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Aktivitäten - wie hier zur Fahrradfahren.

Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Aktivitäten - wie hier zur Fahrradfahren.

Foto: Schaufenster Mettmann/privat

Die engagierte Mettmannerin und ihr Mann Reinhard Dellit sind Paradebeispiele für den Geist, den die einst in den 60er Jahren als Antwort auf das Zechensterben im Ruhrgebiet von der SPD gegründete Initiative auch heute noch ausstrahlt. „Die Aktivitäten bildeten sich eigentlich durch die Menschen, die da zusammen kamen und gemeinsam nach einem Ausgleich suchten“, sagt Ilona Bungert-Dellit.

Doch was ist ein ZWAR-Netzwerk überhaupt? ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) ist ein vom Land NRW gefördertes Projekt für Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Der Grundgedanke sieht vor, das jedes einzelne Netzwerk selbstbestimmt existiert und handelt. Die Mitglieder suchen sich gemeinsam ihre Aktivitäten aus und daraus entstehen Interessengemeinschaften. „Wir nutzen die Räume des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Bahnstraße“, sagt Reinhard Dellit. Acht Gruppen, angefangen von sportlichen Aktivitäten wie Nordic Walking oder Kegeln, bis hin zu gemeinsamen Klön-Treffen, finden sich in der umfangreichen Angebotspalette. Festgehalten werden die einzelnen Daten auf der eigens erstellten Homepage der Stadt Mettmann. Diese wurde nicht nur von Mitglied Walter selbst entwickelt, sondern auch akribisch gepflegt. „Auf unserer Homepage finden Interessierte eine Übersicht aller Gruppen, mit Erklärung und Kalender."

Einbringen kann sich jeder selbst. Im 14-Tages-Rhythmus finden die sogenannten Basistreffen an der Bahnstraße statt. Ideengeber für neue Gruppenideen sind herzlich willkommen. "Aber auch Personen, die sich einfach bei bestehenden Gruppen beteiligen möchten", erklärt Detlef. Der Mettmanner ist zwar kein Mann der ersten Stunde, nutzt das Netzwerk aber mittlerweile einige Monate mit großem Erfolg. „Jede Gruppe hat einen sogenannten Kümmerer, der sich um den Erhalt der Gruppe kümmert. In unserer Wandergruppe müssen beispielsweise die Wanderungen geplant werden. Unser Klön-Treff findet in wechselnden Gastronomien statt, diese wollen ausgesucht werden. So hat jeder seine kleinen Aufgaben."

Für die regelmäßig stattfindende Finanzanlagengruppe fühlt sich Bernd verantwortlich. Der baldige Pensionär geht mit weiteren Netzwerkfreunden alle zwei Wochen verschiedene Finanzanlageformen durch. „Wir nehmen auch an einem imaginären Börsenspiel teil und verfolgen regelmäßig unsere fiktiven Kontostände. Die Gespräche sind zwar ohne Garantie, machen aber Spaß und halten den Kopf fit."

Uschi hingegen ist zum Netzwerk gestoßen, um eine neue Doppelkopfrunde zu gründen. „Heute spiele ich nicht nur regelmäßig Doppelkopf, sondern beteilige mich auch aktiv an anderen Gruppen."

Für die Senioren ist das ZWAR-Netzwerk eine schöne Alternative zum sonst eher anstrengenden Arbeitsalltag. "Nach der Arbeit muss man sein Leben neu organisieren. Das kann man unter Freunden viel besser", erklärt auch Detlef seine Intention. Angeschrieben wurden die Mettmanner Bürger übrigens von Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Er hatte im Vorjahr zu einem ersten Treffen geladen, um das Netzwerk vorzustellen", erinnert sich Walter. Von anfänglich rund 150 Interessierte, haben sich 45 Mitglieder fest im Netzwerk etabliert. „Das ist für uns ein Erfolg und wir freuen uns über jeden neuen Mitstreiter."

Info: Mehr zur kostenlosen Angebotspalette des Zwar Me60+ Netzwerkes unter www.zwar-me60.de.

(FF)
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