Wenn die Lehre zu scheitern droht…

Kreis · Fast jeder vierte Lehrling bricht seine Ausbildung vorzeitig ab. Häufig, weil die jungen Leute den Anforderungen in Theorie und Praxis nicht gewachsen sind oder es zu Schwierigkeiten im Miteinander zwischen Azubi und Arbeitgeber gekommen ist.

Bitter für Azubi und Ausbilder. Doch vermeidbar! Denn es gibt ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) durch die Arbeitsagentur und das Jobcenter. In der Berufsschule hagelt es Fünfen und Sechsen? Im Lehrbetrieb gibt es öfters Ärger mit dem Ausbilder? Dann ist Gefahr im Verzug, denn der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung ist mehr als fraglich. Höchste Zeit, sich Unterstützung zu holen. Und zwar von der örtlichen Agentur für Arbeit in Mettmann. Sie bietet so genannte ausbildungsbegleitende Hilfen — kurz abH — an. Und zwar kostenlos für Azubi und Ausbildungsbetrieb!

Mit abH erhalten förderungsbedürftige junge Menschen Unterstützung, die sich in einer betrieblichen Berufsausbildung oder in einer Einstiegsqualifizierung befinden. Was konkret gefördert wird, hängt von den "Lücken" des Auszubildenden ab. Dazu stimmen sich Ausbildungsbetrieb und Berufsschule im Vorfeld ab. Und dann wird eine Art individuelles "Hilfspaket" geschnürt, das ganz gezielt auf die Förderbedürfnisse des jungen Menschen ausgerichtet ist.

Die abH können beispielsweise Wissensvermittlung in Allgemeinbildung oder in Fachtheorie, Sprachunterricht oder eine sozialpädagogische Begleitung sein. Der Azubi kann Hilfe bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen erhalten, Nachhilfe in Deutsch, Unterstützung bei Alltagsproblemen und sogar vermittelnde Gespräche mit Ausbildern, Lehrkräften und Eltern können dazu gehören.

Diese Unterstützung wird von dafür qualifizierten Bildungsträgern im Auftrag der Agenturen für Arbeit bzw. des Jobcenters durchgeführt. Und zwar als Einzelunterricht oder in Kleingruppen für drei bis acht Stunden pro Woche. Üblicherweise findet dieser Unterricht nach der eigentlichen Arbeitszeit statt.

Mit der Bitte um ausbildungsbegleitende Hilfe sollten Lehrbetrieb und Azubi nicht zu lange warten. Denn eine abgebrochene Lehre führt für den Auszubildenden meist in die Arbeitslosigkeit. Und dem Ausbildungsbetrieb fehlt später eine wichtige Fachkraft.

Auszubildende, Eltern und Arbeitgeber können sich mit Fragen zu abH an die zuständige Agentur für Arbeit im Kreis unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 00 melden.

(Schaufenster Mettmann)
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