Bauzeit wohl von 2018 bis 2020 in Mettmann Neue Kreisleitstelle ist beschlossen

Mettmann · In der Kreistagssitzung am 6. Oktober gab die Politik nach vorheriger Beratung grünes Licht für die konkrete Umsetzung der neuen Kreisleitstelle.

 Der stellvertretende Kreisbrandmeister Mirko Braunheim, Kreis-Ordnungsdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele und der Leiter der Ratinger Feuerwehr René Schubert (v.l.n.r.).

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Mirko Braunheim, Kreis-Ordnungsdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele und der Leiter der Ratinger Feuerwehr René Schubert (v.l.n.r.).

Foto: RG

Es ist das größte Bauprojekt, das der Kreis in Angriff nimmt. Bisher ist die Kreisleitstelle bei der Feuerwehr in Mettmann angesiedelt. Aufgrund räumlichen Eigenbedarfs, der für Ende 2020 geltend gemacht wird, musste eine Lösung gefunden werden. Gebaut wird an der Willetstraße neben der Kreispolizeibehörde auf dem Grundstück, das vom Land ursprünglich für den Bau des Finanzamtes vorgesehen war.

Neben der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst, wird auch die Leitstelle der Polizei in das neue Gebäude einziehen. Der Umzug wird auch die räumliche Situation in der Kreispolizeibehörde entspannen, die in den 90ern für 200 Mitarbeiter geplant wurde und heute bereits 270 Mitarbeiter unterbringen muss. Vor dem Beschluss der geplanten Module der Kreisleitstelle lagen langwierige Abstimmungen mit den 10 kreisangehörigen Städten. Etwa 100 Mitarbeiter werden in den Räumen in Schichten tätig sein. Das Gebäude ist dafür ausgelegt die Feuerwehrleitstelle für alle zehn Städte zu übernehmen, auch wenn aktuell Velbert, Haan, Langenfeld und Monheim noch eine eigene Leitstelle vorhalten.

Die Städte haben das Recht, aber nicht die Pflicht, sich auf die Kreisleitstelle aufzuschalten. In ganz NRW gibt es nur noch 12 kreisangehörige Städte, die eine eigene Feuerwehrleitstelle vorhalten, vier davon liegen im Kreis Mettmann. "Ich hoffe, dass sich das nach der Fertigstellung der neuen Kreisleitstelle ändert", drückt Landrat Hendele seine Erwartung aus. Die Städte könnten bei Verzicht auf eine eigene Leitstelle beim Personal und auch bei technischen und baulichen Erneuerungen einsparen.

Im Neubau entstehen neben den Räumlichkeiten für die Leitstellen auch eine Übungshalle und ein Übungsturm. Ein Übungstreppenraum für den Einsatz mit Wasser, eine Brandsimulationsanlage und eine Atemschutzübungsstrecke ermöglichen künftig realitätsnahes Training, das für mehr als 1000 Feuerwehrleute im Kreis einmal jährlich Pflicht ist. "Bisher ist ein solches Training einmal im Jahr in Münster möglich. Dafür standen nur wenige Tage im Jahr zur Verfügung", erklärt René Schubert den bisherigen Alltag. Neben den Feuerwehren kann auch die vor kurzem gegründete Rettungsdienstschule die Übungsräume nutzen. Eine Feuerwehrschule wird es am Standort vorerst nicht geben. Eine Abfrage im Kreis und angrenzenden Regionen hatte keinen auskömmlichen Bedarf gezeigt.

Die räumlich gemeinsame Unterbringung der Feuerwehr- und Polizeileitstelle ist in Katastrophenfällen, wie vor nicht allzu langer Zeit beim Pfingststurm Ela, von Vorteil und ermöglicht gezieltes und aufeinander abgestimmtes Handeln. Auch ein zusätzlicher Notarztstandort, der die bisherigen im Kreis ergänzen und verstärken soll, ist an der Willetstraße vorgesehen.

"Wir sind dem Kreistag für den nach vorheriger Diskussion einstimmig gefassten Beschluss sehr dankbar. Jetzt kann die Planung und Vergabe erfolgen", fasst Nils Hanheide zusammen. Ein genauer Baubeginn kann noch nicht festgelegt werden. Die Bauzeit wird voraussichtlich von 2018 bis 2020 sein.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)
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