In vier Wochen können die Flüchtlinge an der Hasseler Straße einziehen Neue Flüchtlingsunterkunft für 100 Personen

Mettmann · Noch wirkt sie etwas kahl, die neue Flüchtlingsunterkunft an der Hasseler Straße 95. Die Türen wurden noch nicht eingesetzt, Fußleisten sollen zeitnah angebracht werden und das wichtigste überhaupt fehlt: Die neuen Bewohner.

 Noch fehlt die persönliche Note in der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Hasseler Straße.

Noch fehlt die persönliche Note in der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Hasseler Straße.

Foto: tb

In vier Wochen sollen sie einziehen, die Flüchtlingsfamilien. Die Verwaltung nutzte die Gelegenheit, um die noch unbewohnten Räume der Öffentlichkeit zu präsentieren.

(tb) "Wir gehen davon aus, dass rund 100 Menschen an diesem Standort Platz finden. Erfahrungsgemäß bleiben die Bewohner zwischen einem und drei Jahren an einem Standort", weiß Ute Piegeler. Die Sozialdezernentin führte die Besucherscharen durch die hellen und freundlichen Räumlichkeiten. 20 Wohneinheiten, verteilt auf zwei Etagen, weist der Komplex auf. Manche Wohnungen lassen sich durch eine Verbindungstüre vergrößern. "Wir erwarten eine Familie mit neun Kindern. Diese hat natürlich keinen Platz in nur einer Wohnung", ist sich Piegeler sicher. Die Einheiten wurden baugleich errichtet. So lassen sich in den rund 40 qm großen Wohnungen zwei Schlafräume, eine Nasszelle mit bodentiefer Dusche und eine Diele mit integriertem Küchen- Essbereich finden. Mit der Fertigstellung hat das beauftrage Bauunternehmen, die Opitz Holzbau GmbH & Co. KG, eine echte Punktlandung hingelegt. "Wir haben noch morgens die letzten Arbeiten fertig gestellt, um die Eröffnung feiern zu können", verrät Ute Piegeler. Das Außengelände gleich allerdings noch einer Großbaustelle. "Wir haben einen Entwurf für die Außenanlage ausgestellt, damit sich die Besucher einen ersten Überblick verschaffen können, wie es final aussehen könnte", verrät Marco Sucic, Abteilungsleiter Sozialamt. Neben einem Sichtschutz, der aus Mauerfront und Heckenelementen besteht, soll auch ein großer Kinderspielplatz Platz finden. Zudem sind diverse Sitzbereiche geplant. "Wir wollen den Bewohnern ein Stück weit Lebensqualität verschaffen", sagt Sucic. Wer genau in die neue Einrichtung ziehen darf, steht noch nicht fest. "Wir sind dabei, die Pläne zu sichten. Es muss beispielsweise berücksichtigt werden, welche Einrichtungen die Kindern besuchen", so Piegeler erklärend.

Neben den festen Wohneinheiten hat die Stadt zudem zwei Gemeinschaftsräume sowie ein Hausmeisterbüro in Auftrag gegeben. Die Gemeinschaftszimmer können im Notfall nochmals zu Wohnungen umfunktioniert werden.

Der Hausmeisterservice steht den Bewohnern anfänglich zu normalen Bürozeiten (8- 16 Uhr) zur Verfügung. Ob ein Sicherheitsdienst notwendig ist, kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht bestimmt werden. Marco Sucic ist sich jedoch sicher, dass es mit den neuen Bewohnern, die sehr nah am Tennis- und Hockeyclub Mettmann angesiedelt werden, ein friedliches Miteinander geben wird. "Erfahrungsgemäß sind Familien in eigenen Wohneinheiten unproblematisch."

Der Bau der rund 1025 qm großen Unterkunft hat nicht einmal sechs Monate gedauert (Baubeginn Januar 2017) und schlägt mit einer Gesamtinvestition von 1,41 Millionen Euro zu Buche.

Info:
Mettmann hat derzeit 358 Flüchtlinge im Verfahren, rund 160 Personen haben die Anerkennung bereits erhalten. In diesem Jahr plant die Kreisstadt mit 24 neuen Flüchtlingen, für 2018 stehen laut Prognose nochmals 48 Personen aus.

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