Mit oder ohne Gesamtschule?

Mettmann · Die erste von insgesamt zwei Informationsveranstaltungen zum Thema Schullandschaft in Mettmann fand vergangenen Mittwoch in der Stadthalle statt und rund 80 Eltern waren gekommen.

 Die Veranstaltung in der Stadthalle wurde von knapp 80 Eltern besucht.

Die Veranstaltung in der Stadthalle wurde von knapp 80 Eltern besucht.

Foto: TB

Nachdem die Einrichtung einer Sekundarschule 2013 am Widerstand der Eltern gescheitert war, sollten diese in kommenden Planungsprozesse besser eingebunden werden.

So wird noch in dieser Woche ein Meinungsbogen an rund 3000 Mettmanner Eltern verteilt werden. Über Kindertageseinrichtungen und Grundschulen gelangen die Bögen in die Haushalte. "Diese Meinungsumfrage ist allerdings nicht rechtsverbindlich", erklärte Sozialdezernentin Ute Piegeler während des Infoabends. Nicht die Stadt steht hinter dieser Umfrage, sondern die Stadtschulpflegschaft. Ein fraktionsübergreifender Arbeitskreis beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit mit dem Thema Schullandschaft. Dieser möchte sich anhand der Ergebnisse ein umfangreiches Bild über die Wünsche der Eltern verschaffen. Eine weitere Umfrage 2017 soll nochmals die Tendenzen verdeutlichen, bevor die Politik eine endgültige Entscheidung fällt. Die Meinung eines Teils der Eltern war aber schon am Mittwoch deutlich zu hören. Die Anwesenden äußerten mehrheitlich den Wunsch nach einer Gesamtschule. Derzeit pendeln Gesamtschulkinder aus Mettmann nach Heiligenhaus. Doch welche Vorteile hätte eine solche Schulform für die Kreisstadt? Zunächst nimmt eine Gesamtschule alle Kinder mit Hauptschul-, Realschul- und Gymnasiumempfehlung auf. Das Land sieht jedoch vor, dass eine Gesamtschule mindestens vierzügig, also mit 125 Kindern, starten muss. "Wenn beide Gymnasien bestehen bleiben und die Gesamtschule dazu käme, können wir uns keine Auspendelkinder mehr leisten", erklärt Gregor Neumann. Der Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft hat gleich drei Szenarien für die Eltern.

Neben der Variante beider Gymnasien samt Gesamtschule bestünde noch die Möglichkeit, alles beim Alten zu belassen. "Die Zahl der Auspendler ist seit 2005 allerdings stark gestiegen. Da die Hauptschule 2018 ausläuft, müssten in Zukunft weiterhin alle Kinder, die eine Haupt-, Sekundar- oder Gesamtschule besuchen wollen, in andere Städte ausweichen", erklärt Neumann. Auch die dritte Variante hat deutliche Vor- und Nachteile. Diese sieht erneut eine Sekundarschule vor, die von Seiten der Eltern 2013 abgeschmettert wurde. Zudem würde die Sekundarschule auch das Auslaufen der Realschule bedeuten. Haupt- und Realschulkinder könnten aber in Mettmann zur Schule gehen. So bleibt die Frage weiterhin offen, wie Mettmanns Schullandschaft in Zukunft aussehen soll. Die zweite Infoveranstaltung findet am 9. Juni um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Stadthalle statt.

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)
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