Offener Brief von Monsignore Ullmann an Bürgermeister Thomas Dinkelmann "Stören die Kirchtürme?"

Mettmann · Monsignore Herbert Ullmann von der katholischen St. Lambertus Kirchengemeinde hat sich anlässlich des "durchgesickerten" neuen Stadtlogos, das keine Kirchtürme mehr vorsieht, in einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Dinkelmann gewandt.

"Als ich am zurückliegenden Wochenende mit Familien aus der Pfarrgemeinde St. Lambertus zu Religiösen Tagen im Sauerland war, nahm ich mit Erstaunen und Befremden Ihre Äußerungen zur Kenntnis, wie sie in "TaeglichME" online zum Thema 'Logo der Stadt' veröffentlicht wurden. Sie werden indirekt zitiert mit der Aussage, das derzeitige Logo mit den beiden Kirchtürmen sei nicht mehr zeitgemäß und man drucke sie nicht einmal mehr gern auf städtische Publikationen. Worauf stützen Sie Ihre Ansicht? Sind Bürger/innen befragt worden? Worin liegt die Ausschreibung eines Wettbewerbs begründet? Stören die Kirchtürme? Soll der nun zur Diskussion stehende Entwurf identitätsstiftend für die Mettmanner Bevölkerung sein oder werden? Was ist daran markant für u n s e r e Stadt? Abgesehen davon, dass sich mir nicht erschließt, warum im Rathaus einem neuen Logo solche Priorität eingeräumt wird, dass man dafür 10.000 Euro einzusetzen bereit ist, und das bei einer so prekären Haushaltslage.

Auch die zumindest vom verwendeten Vokabular her wissenschaftlich anmutende Begründung der Jury hilft nicht weiter, eine Beheimatung in Mettmann, und nicht in jeder x-beliebigen Kommune, zum Ausdruck zu bringen. Ich würde den vorliegenden Entwurf eher mit dem Logo einer Firma oder eines Produktes assoziieren als mit einer Stadt, die Kulturgüter, eine lange Geschichte und Vieles mehr vorzuweisen hat. Sicher könnten Mettmanner Künstler, von denen es einige Herausragende gibt, das bestehende Logo bei 'Erhalt im Bestand' in veränderter Formensprache neu interpretieren, damit Gewachsenes nicht entsorgt wird für eine Alternative, die ich persönlich einordnen würde unter der Rubrik: nett, beliebig, langweilig. Ich bitte Sie darum, den meines Erachtens ohne Not eingeschlagenen Weg zu überdenken."

(Schaufenster Mettmann)
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