15. Sprachsymposium im Kreis Mettmann „GUK“ — Eine Brücke zwischen den Sprachen

Kreis · 60 Kinderärzte, HNO-Ärzte, Sprachtherapeuten, Logopäden und andere Fachleute empfing die Sprachheilbeauftragte des Kreises Mettmann, Barbara Städtler, jetzt zum 15. Sprachsymposium im Kreishaus. Das diesjährige Symposium zum Thema gebärdenunterstütze Kommunikation (GuK) und Sprachdiagnostik bei Kindern mit einer geistigen Behinderung widmete sich den komplexen Herausforderungen für die betroffenen Eltern und das diagnostizierende und therapierende Umfeld.

15. Sprachsymposium im Kreis Mettmann
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Die Gebärdenunterstützende Kommunikation ist eine sprachbegleitende, motorische Hilfe, um nichtsprechenden Kindern eine Möglichkeit der Verständigung zu bieten. Etwas mitteilen zu können, verstanden zu werden, auf Fragen zu reagieren und selbst antworten zu können, sind Ziele, die Kindern eine Teilhabe in der Gesellschaft ermöglichen.

Doch es geht nicht immer so leicht, wie bei Heinz Erhardt: "Ich habe die Muttersprache mit den Kindesbeinen eingesogen." Auf dem diesjährigen Sprachsymposium des Kreises Mettmann wurde durch Dr. Etta Wilken, Erfinderin der GUK-Karten und der dazu passenden Gebärden auf Grundlage der Deutschen Gebärdensprache eine neue Methode vorgestellt. "Die Erkenntnis 'ich mache etwas und das bewirkt etwas‘ motiviert und regt mit Unterstützung der Gebärden zur Kommunikation an", erläutert die emeritierte Professorin für Behindertenpädagogik. Lautsprache, Gebärden und visuelle Unterstützung finden bei der GuK-Methode parallele Anwendung. "Worte werden hierdurch transparenter. Eine wichtige Bedingung ist das Gehör, damit sich der Spracherwerb bis zum Aufbau des Wortschatzes entwickeln kann" so Wilken. Diese gebärdenunterstützte Methode ist für Kinder mit Migrationshintergrund, die neu und ohne Sprache integriert werden sollen, eine Brücke zwischen zwei Sprachen. Für Kinder mit geistiger Behinderung können Gebärden die einzige Möglichkeit sein, eine aktive Sprache zu erlernen.

Im zweiten Teil des Abends stellte Dr. Maren Aktas Möglichkeiten vor, den sprachlichen Entwicklungsstand von Kindern mit geistiger Beeinträchtigung zu testen. Dabei betont sie, dass geistig behinderte Kinder mit Testverfahren evaluiert, verglichen und wie gesunde Kinder ganz individuell eingeschätzt werden. "Kein, 'das geht nicht‘, sondern 'es geht doch, aber anders‘", so die Diplom-Psychologin.

Weitere Informationen zum Sprachsymposium gibt es bei Barbara Städtler, Tel. 02104/992110. barbara.staedtler@kreis-mettmann.de.

(Schaufenster Mettmann)
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