Ein bisschen so wie Martin sein

Mettmann · Für die Kinder der Astrid-Lindgren-Schule bedeutet St. Martin nicht nur Laternen zu basteln, Lieder zu singen und am Martinszug in Metzkausen teilzunehmen.

 Anke Wiegard-Klein spielte die Gitarre, Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting und Sigrid Ehrhard aus dem Vorstand des Martinverein Metzkausen halfen den Kindern stimmlich.

Anke Wiegard-Klein spielte die Gitarre, Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting und Sigrid Ehrhard aus dem Vorstand des Martinverein Metzkausen halfen den Kindern stimmlich.

Foto: Ria Garcia

In den letzten Wochen haben die Grundschüler fleißig Laternen gebastelt und Lieder geübt. Bevor es aber mit den Laternen auf die Straße ging, kamen sie am letzten Donnerstag noch einmal zum Martinssingen in der Schule zusammen. Als die Kinder das Lied "Ein bißchen so wie Martin möcht ich manchmal sein" sangen, war das nicht einfach nur ein weiteres Martinslied, denn sie teilten an diesem Vormittag tatsächlich etwas und das taten vor ihnen schon viele andere Schüler der Astrid-Lindgren-Schule.

Das Martinssingen ist seit vielen Jahren Tradition in der Schule "Jedes Kind bringt das Geld für einen Weckmann mit in die Schule, gekauft werden aber nur halb so viele Weckmänner. Die andere Hälfte des Geldes wird gespendet", erklärte die Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting.

Neben einigen Eltern, die am Martinssingen teilnahmen, war auch Sigrid Ehrhard aus dem Vorstand des Martinsvereins Metzkausen zu Gast, um die Spende aus dem Geld für Weckmänner entgegenzunehmen. Der Verein organisiert nicht nur ehrenamtlich den Martinszug oder unterstützt die Schule mit Bastelmaterial, die Mitglieder leben den Martinsgedanken ganzjährig mit der "Hilfe vor Ort". Mehr als ein halbes Jahrhundert gibt es den Verein schon. Begonnen hat alles mit der Organisation des Martinszuges.

Die "Hilfe vor Ort" kam später hinzu. Jedes Jahr vor dem Martinszug wird eine Sammlung veranstaltet, aus deren Erlös die Hilfe finanziert wird. Unterstützt wird ganz unkonventionell. Anfragen kommen vom Kinderschutzbund, der Tafel, dem Frauenhaus oder aus der Stadt. Oft geht die Hilfe direkt an Familien in finanzieller Not. "Manchmal ist es einfach nur ein Tornister zur Einschulung, der nicht gekauft werden könnte, wenn es die Hilfe nicht gäbe oder Nachhilfe, damit ein Kind den Anschluss in der Klasse nicht verliert", berichtet Sigrid Ehrhard über die Hilfen und ergänzt: "Nur sehr selten kommt eine betroffene Familie direkt auf uns zu." Oft kommen die Hinweise auf notwendige Hilfe deshalb über Dritte, die wissen, bei welcher Familie es "gerade brennt". Für die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule ist es schon jetzt ganz selbstverständlich, dass sie helfen und teilen möchten, wie Martin.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)
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