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Profi Raffael zu Gast an der CFR

Profi Raffael zu Gast an der CFR

Die Schüler der 9. Klassen der Carl-Fuhlrott-Realschule haben sich im letzten Jahr mit Herzblut in das Projekt gestürzt, um als Schule ohne Rassismus ausgezeichnet zu werden.

Sie haben Überzeugungsarbeit bei ihren Mitschülern geleistet, Unterschriften gesammelt, daran gearbeitet wie man Rassismus entgegentritt und Courage zeigt. Letzteres mussten sie auch beweisen, als es darum ging, einen prominenten Paten für das Projekt und die Schule zu gewinnen. Sie durften das Sekretariat der Schule nutzen, um E-Mails zu schreiben und zu telefonieren und Rektorin Christiane Bethke und die Schulsekretärin wissen, wie viele Abfuhren die Schülerinnen und Schüler sich bei Managern der Stars holten.

Sie haben nicht aufgegeben und den anfänglichen Frust beim Anschreiben und Abtelefonieren der Wunschpaten als Ansporn genommen. Dass sie dann in Raffael Caetano de Araujo, einem Bundesligaprofi bei Borussia Mönchengladbach, ihren Paten für die Schule gegen Rassismus fanden, war ein verdienter Erfolg. Als die Zusage und ein passender Termin kamen, hatten die Schülerinnen und Schüler der Carl-Fuhlrott-Schule knappe zwei Wochen, um das gesamte Programm für den Tag der Auszeichnung auf die Beine zu stellen. Und das hatte es in sich. Von einer Video-Collage und einen Sketch zum Thema Rassismus über eine Tanzdarstellung, die mit "Du kannst alles auf einen Döner legen und er schmeckt" Vielfalt darstellte, schafften sie ein umfangreiches Programm. Mitten drin ein Poetry Slam, bei dem junge Flüchtlinge deutlich machten, dass einzig das Leben zählt und damit verursachten, dass die Zuschauer sich verstohlen die Tränen aus den Augen wischten, weil diese Darbietung tief in die Herzen ging.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann fand in seiner Ansprache die richtigen Worte für das Engagement der Schüler: "Ihr habt etwas sehr Wichtiges getan. Ihr habt Demokratie vorgelebt. Ich hoffe, dass sich das auf Mettmann ausbreitet und weitere Schulen folgen werden." Raffael, der Bundesligastar und und Pate des Projekts, trat bescheiden und sympathisch auf. Manchmal konnte man ihn unter der Schülerschar kaum von ihnen unterscheiden. Geduldig ließ er die Autogramm- und Fotowünsche der Schüler vor seinem Eintreffen in der Aula und auch nach der Veranstaltung über sich ergehen.

Er spricht kaum Deutsch. Das war aber auch nicht wichtig an diesem Tag. Unter den Schülern gab es eine Übersetzerin. Nicht alles muss man mit Worten verstehen. Raffael Caetano de Araujo versteht, um was es hier geht und welche Vorarbeit die Schüler dafür geleistet haben. Er versteht vor allem mit dem Herzen. Das merkt man ihm an. Als Nezihe Erdoðdu vom Kreisintegrationszentrum ans Mikrofon trat, um den Schülerinnen und Schülern der Schule die Auszeichnung zur Schule ohne Rassismus und mit Courage zu übergeben, sagt sie: "Das Besondere am Titel 'Schule ohne Rassismus‘ ist, dass die eigentliche Arbeit mit der Verleihung des Titels erst beginnt." Das war sicher eher ans Publikum gerichtet, denn diese Veranstaltung hat gezeigt, dass all das, was dafür notwendig erscheint, an dieser Schule bereits gelebt wird.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)