Hephata reagiert auf die Kritik des Bürgermeisters "Die Stadt Mettmann hat ihre Position verändert"

Mettmann · Die Evangelischen Stiftung Hephata hat sich zur Nutzung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes auf dem Benninghof in Mettmann zu Wort gemeldet.

Dieter Kalesse, der Pressesprecher der Hephata schreibt: "Im Januar 2016 hat sich die Stadt Mettmann mit dem Anliegen, im Hauptgebäude des Benninghof Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, an die Evangelische Stiftung Hephata gewandt. Im Brief des Bürgermeisters Dinkelmann vom 3. Februar 2016 heißt es dazu: 'Die Stadt Mettmann würde in den bisher diskutierten Räumlichkeiten aus Gründen der Höhe der notwendigen Anlaufkosten Wohnraum für mindestens 200 Flüchtlinge schaffen wollen sowie die Planungen und Voraussetzungen für eine Ausbaureserve von ebenfalls bis zu 200 weiteren Flüchtlingen errichten.'

Im Gespräch war damals die langfristige (10 Jahre) Anmietung von Wohnraum, vornehmlich für Familien aus Syrien und dem Irak, die dort mittelfristig — d.h. für mehrere Jahre — leben sollten. Dabei war für beide Seiten klar, dass die Schaffung von Wohnraum baurechtlich zulässig sein, bzw. ermöglicht werden muss. Diesem Konzept steht die Stiftung Hephata bis heute positiv gegenüber. Für dieses Konzept lohnt sich die Umsetzung der enormen fachlichen Herausforderung, eine Nachbarschaft zwischen den dann dort lebenden Menschen mit Behinderung und den Flüchtlingen aufzubauen und zu pflegen; denn beide Seiten sollten zunächst gegenseitiges Verständnis für einander entwickeln und sich dann respektieren.

Im Gespräch am 13. Juni hatte die Stadt ihre Position deutlich verändert. Jetzt reduzierte sich das Interesse auf eine kurzfristige Anmietung von Teilflächen für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen. Bei einer solchen vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen, d.h. bei ständig wechselnden Personen, lässt sich das erforderliche, verständnisvolle Miteinanders von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderung - realistisch betrachtet - nicht umsetzen.

Das legitime Interesse der Stiftung, das denkmalgeschützte Gebäude in späteren Zeiten für allgemeine Wohnzwecke zu nutzen, wäre eine sogenannte Win-Win-Situation gewesen, denn es könnte ja auch im Interesse der Stadt liegen, Denkmäler nicht verfallen lassen zu müssen. Von weiterer neuer Wohnbebauung auf dem Gelände — wie in der Presse genannt - war von Seiten der Stiftung nie die Rede. 'Die Stadt Mettmann hat ihre Position verändert, das ist ihr legitimes Recht', resümiert Hephata-Vorstand Christian Dopheide. 'Sie sollte nur denen keinen Vorwurf machen, die an ihrer Position mit fundiertem Konzept festhalten.'"

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