Benefizkonzert am Samstag

Mettmann · Miro & Ernst haben in Mettmann inzwischen eine echte Fangemeinde. Seit dem NRW-Tag, für den sie eine Rock-Hymne komponiert haben, sind sie auch über Mettmann hinaus bekannt.

 Thomas Dinkelmann, Ute Piegeler, Lydia König mit Ernst Ksoll und Bandmitgliedern von Time Gap.

Thomas Dinkelmann, Ute Piegeler, Lydia König mit Ernst Ksoll und Bandmitgliedern von Time Gap.

Foto: RG

Sie wohnen in Mettmann und präsentieren Balladen, Rock und Folk. Beeinflusst sind sie dabei von Donovan, The Everly Brothers, Simon & Garfunkel, Cat Stevens und vielen anderen aus einer Zeit, in der 'die Zukunft einfach noch besser war‘. Sie treffen damit auf ein Lebensgefühl und die Erinnerung vieler Mettmanner, für die diese Musik Ausdruck einer Lebensform ist, die heute viele vermissen. Kaum etwas war 'von der Stange‘, schon gar nicht die Musik. Alles schien weniger kommerziell und angepasst. Miro & Ernst haben in Mettmann bereits eine große Fangemeinde. Mit einem eigenen Song für NRW, den sie anlässlich des NRW-Tags und dem 70. Geburtstags unseres Landes präsentierten, wuchs die Fangemeinde weiter. Mit 'Multi-kulti lebten wir schon lange vor Berlin‘ verdeutlichen sie in diesem Song, das NRW mit seinen Gastarbeitern lange bevor die Hauptstadt das für sich beanspruchte, Vielfalt gelebt hat und noch heute lebt. Sie fühlen sich als Teil dieser Vielfalt und sehen die vielen Gastarbeiter von damals als ihre gleichberechtigten Mitbürger von heute.

"Ihr wolltet unbedingt einmal in der Stadthalle spielen", erinnert sich Thomas Dinkelmann an die Zeit, bevor er Bürgermeister dieser Stadt war und ergänzt "Jetzt ist es soweit." Miro & Ernst sowie Time Gap spielen am 26.11.2016 für die Flüchtlingshilfe. "Was einst die Gastarbeiter waren, sind morgen hoffentlich die Flüchtlinge, die heute zu uns kommen. Gut integrierte Mitbürger." erklärt Ernst Schwarzinger die Intension für dieses Benefiz-Konzert. Dabei ist den beiden und auch den Bandmitgliedern von Time Gap wichtig, dass die zu uns geflohenen Menschen Teil der Gemeinschaft sind. Selbst haben sie es bereits praktiziert: Auf der Suche nach musikalischen Mitstreitern mit Instrumenten und Musik aus anderen Kulturkreisen haben sie Mohsen Mohseni kennengelernt, einen 33jähriger Iraner, der als Glaubensflüchtling in Haan wohnt. Mit ihm proben sie die musikalisch-kulturelle Vielfalt und inzwischen ist er nicht nur 'Mitspieler‘, sondern auch Freund.

Ernst & Miro möchten etwas dazu beitragen, dass aus Fremden Freunde werden. Der Eintrittspreis zum Benefiz-Konzert am 26. November beträgt 10 Euro. Die Hälfte davon deckt die Kosten für die Stadthalle, die eine Stadt in der Haushaltssicherung nicht kostenfrei zur Verfügung stellen kann. Die andere Hälfte kommt der Flüchtlingshilfe zu Gute. Vor allem die Kinder sollen davon profitieren. "Wir würden uns freuen, wenn jeder Besucher an diesem Abend ein kleines Stofftier mitbringt und auf die Bühne wirft. Für jedes Kind ein Stofftier, ein kleiner Freund in einer fremden Umgebung", äußert Ernst einen Wunsch für diesen Abend. Inspiriert wurde er von den Damen, die bei einem offenen Infoabend von der Idee 'Jedem Kind eine eigene Decke‘ berichteten.

Damit auch zu uns geflohene Menschen am Konzert teilhaben können, haben einige Sponsoren Karten erworben, die für den bescheidenen Beitrag von einem Euro an Flüchtlinge weitergegeben werden können.

Der Vorverkauf für die Tickets läuft. 650 Plätze gibt es, 150 Karten waren letzte Woche bereits verkauft. Für Musikfreunde oder einfach auch nur Unterstützer gibt es die Tickets im Bürgerbüro, der Stadtbibliothek und beim Schaufenster. Wer selbst nicht teilnehmen kann, aber spenden möchte, kann auch Tickets erwerben, die dann vergünstigt weitergegeben werden.

(Schaufenster Mettmann/Ria Garcia)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort