Wohin mit dem Goldberger Verkehr?

Mettmann · Die Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin der SPD, Andrea Rottmann, hatte am Donnerstag auf den Goldberg eingeladen. Das Thema war sensibel: An der Goldberger Mühle richtete sich die Politikerin an die Anwohner des Großraums Goldberg und wollte über die Verkehrssituation diskutieren.

Diskussion am Goldberg
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Rund 50 Gäste waren dem Ruf der Bürgermeisterkandidatin gefolgt. "Die Verkehrssituation hat sich durch den Bau der Osttangente nur kurzfristig verbessert. Mittlerweile ist die Situation wieder dieselbe wie vor der Öffnung im November 2014", sagte Andrea Rottmann, die selbst Anwohnerin ist. Die Politikerin hat bereits in Sitzungen des Planungsausschusses ein Umdenken angemahnt. Mehr noch: "Wir haben gemeinsam mit der CDU ein Verkehrsgutachten beantragt, welches in Kürze durchgeführt werden soll", sagte Rottmann.

Für die Anwohner ist dies jedoch nur ein geringer Trost. "Die Durchfahrtstraße zwischen Goldberg und Daniel- Kircher-Straße entlang der Goldberger Mühle müsste verengt oder gar geschlossen werden. Nur Anlieger sollten das Recht haben, diese Wege zu nutzen", sagte Renate Stricker. Die Anwohnerin hatte gemeinsam mit weiteren Betroffenen den zweiten Bürgerantrag für den Bürgerausschuss am 18. August formuliert.

Als Vertreter der Stadt waren Kurt Werner Geschorec, Amtsleiter des Fachbereichs Bau, und Dr. Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen und Gebäudemanagement, anwesend. Gemeinsam konnten sie über realistische und zeitnahe Maßnahmen aufklären. "Ziel ist es, nur den Verkehr durch die Straße zu führen, der auch wirklich dort entlang fahren muss. Für den Rest muss der Weg unattraktiv gemacht werden", erklärte Geschorec.

Eine erfolgreiche Maßnahme soll beispielsweise eine verkürzte Grünphase an der Kreuzung Alte Post sein. "Auch der Grünpfeil soll dort weg", schlug Anwohner Ulrich Bergmann vor, dem auch die geplante Abzweigung der Osttangente zum Hugenhauser Weg ein Dorn im Auge ist. "Die Zufuhr darf nur bis zum Freibad gehen, aber kein Stück weiter."

Dr. Stephan Kopp gab sich skeptisch: "Von einer reinen Anliegerstraße rate ich ab, da eine Kontrolle nahezu unmöglich ist. Auch Bodenschwellen zur Regulierung der Geschwindigkeit sind eine heikle Angelegenheit. Zwischen diesen Erhöhungen wird vermehrt beschleunigt und die Lärmbelästigung nimmt zu."

Mit Schrecken blicken die Goldberger den Plänen zur verkehrsberuhigten Innenstadt entgegen. Wenn für den Großraum Breitestraße der Durchgangsverkehr gesperrt werden soll, müssen die Fahrzeuge ausweichen. Mit Eröffnung der Seibelquerspange soll es eine erste Testphase zur innenstädtischen Verkehrsberuhigung geben. "Das geplante Verkehrsgutachten sieht eine Zählung der Fahrzeuge während dieser Testphase vor. Anhand dieser Ergebnisse können wir unsere Schlüsse ziehen", sagten Gescorec und Dr. Kopp unisono. Ob Seibelquerspange und Osttangente dann halten, was sie versprechen, wird die Zukunft zeigen.

Info
Bereits 2007 wurden Hindernisse und veränderte Ampelschaltungen für die Daniel-Kircher- und Goldbergerstraße im Rat beschlossen. Diese Pläne wurden jedoch nie umgesetzt.

(Schaufenster Mettmann / Tanja Bamme)
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