„Den Menschen einfach helfen“

Der Bericht des Schaufenster Mettmann über die Zustände im Asylantenheim auf der Talstraße hat hohe Wellen geschlagen. Wir hatten von schlimmen Zuständen berichtet und dabei das Ehepaar Ulrike und Rudolf Weber zitiert.

 Marko Sucic, Abteilungsleiter für Soziales bei der Stadt Mettmann (rechts), hatte das Ehepaar Weber zu sich eingeladen. In einem vertrauensvollen Gespräch konnten einige Missverständnisse ausgeräumt werden.

Marko Sucic, Abteilungsleiter für Soziales bei der Stadt Mettmann (rechts), hatte das Ehepaar Weber zu sich eingeladen. In einem vertrauensvollen Gespräch konnten einige Missverständnisse ausgeräumt werden.

Foto: FF

Auf Anfrage der Stadt Mettmann organisierte das Schaufenster ein Treffen zwischen den Webers und Marko Sucic, dem Leiter des Fachbereichs Soziales. „In diesem Artikel sind einige Dinge geschrieben worden, die wir so nicht stehen lassen können“, sagt Sucic. So sei die Behauptung falsch, den Flüchtlingen fehle es an allem. So bekomme jede Familie eine Erstausstattung mit Besteck, Gläsern, Tassen, Töpfen und Tellern und das in sechsfacher Ausführung. Ist etwas davon defekt, werde es sofort ausgetauscht. „Besonders dieser Punkt hat die Mitarbeiter des Sozialamtes sehr geärgert, da er einfach nicht stimmt“, sagt Sucic, der mit dieser Information für Erstaunen beim Ehepaar Weber sorgt, denen diese Tatsache völlig neu ist. Sucic lobt jedoch explizit das Engagement der beiden. „Das ist einfach bemerkenswert. Ich kann Herr und Frau Weber in diesem Sinne nur auffordern, sich bei uns zu melden, wenn ihnen etwas auffällt. Solch engagierte Bürger kann jede Stadt gebrauchen.“ Den Aufruf, Spenden direkt an das Flüchtlingsheim zu liefern, möchte Sucic jedoch höflich zurückweisen. „Das geht nicht, die Bürger können jedoch gerne an die Tafel, die Caritas oder ähnliche Organisationen spenden, die die Waren dann weiterleiten“, sagt er. Auch das Ehepaar Weber könne gerne weiterhin Sachspenden sammeln, nur nicht direkt am Heim.

Rudolf Weber freut sich über das Gespräch mit dem Vertreter der Stadt, denn so sei ein direkter Kontakt entstanden, durch den beide Seiten profitieren können. „Wir möchten den Menschen einfach helfen, die hier angekommen und häufig noch von ihrer Flucht traumatisiert sind.“

Mit diesem Anliegen rennt er bei Marko Sucic offen Türen ein. „Wir können diese Einzelbetreuung der Asylanten einfach nicht leisten und sind deshalb froh über bürgerliches Engagement, denn letztlich sind sich unsere Ziele sehr ähnlich.“

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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