Lieber, guter Weihnachtsmann...

Mettmann · Wer wäre besser geeignet, sich die Wünsche der Kinder anzuhören, als der Weihnachtsmann persönlich? Genau aus diesem Grund sucht der Mann mit dem weißen Rauschebart und dem flauschigen roten Mantel jährlich die Weihnachtsmannhütte auf dem Bloschenmarkt auf.

 Reinhard Kaufmann sieht nicht nur aus wie der Weihnachtsmann, er ist tatsächlich der beliebte Mann mit dem Rauschebart.

Reinhard Kaufmann sieht nicht nur aus wie der Weihnachtsmann, er ist tatsächlich der beliebte Mann mit dem Rauschebart.

Foto: TB

An beinahe jedem Öffnungstag des Markts steht er gemeinsam mit seinen Engelchen bereit, um sich Zeit für die Kinder zu nehmen. Geschulte Augen wissen allerdings, dass der Weihnachtsmann auf den zweiten Blick nicht immer gleich aussieht. "Das liegt daran, dass wir sieben Weihnachtsmänner sind, die sich den Dienst aufteilen", erklärt Reinhard Kaufmann alias "Der erste Weihnachtsmann". "Schließlich ergeben alle Weihnachtsmänner auf der ganzen Welt den einen und wahren Weihnachtsmann." Eine schöne Erklärung, die Reinhard Kaufmann schon mehrmals verwenden durfte. Ebenso wie die Aussage, dass sein Schlitten mit den zutraulichen Rentieren zwar genau hinter der Hütte steht, dieser aber leider unsichtbar ist. "Man wird erfinderisch, schließlich wollen die Kinder ganz genau wissen, woher ich komme, was ich das restliche Jahr mache und wo sich die Rentiere verstecken." 605 Kinder haben allein im letzten Jahr den Weihnachtsmann auf dem Mettmanner Blotschenmarkt besucht. Neben einem ausgiebigen Gespräch über die erhofften Geschenke gibt es für die Kinder noch Obst und Leckereien mit auf den Heimweg. "Das Obst und auch die Süßigkeiten bekommen wir jährlich von Einzelhändlern gesponsert", verrät Gudrun Schmittat. Die Organisatorin kümmert sich bereits seit vier Jahren um die bei Kindern so beliebte Hütte, plant die Weihnachtsmanndienste und teilt die kleinen Engelchen ein.

Diese stammen übrigens aus dem Showtanzzentrum von Constanze Krauss und kommen mit echten Federflügeln daher. "Einige Engelchen sind noch fest davon überzeugt, dass sie ihren Dienst mit dem echten Weihnachtsmann verrichten. Wir achten natürlich darauf, dass diese Illusion nicht zerstört wird", so Schmittat. Warum sich die Ehrenamtlerin seit Jahren unermüdlich für die beliebte Tradition einsetzt, lässt sich mit nur wenigen Wörtern erklären. "Wegen den Kindern!" Die strahlenden Augen der Kleinsten zu sehen, ist für die Mettmannerin die wertvollste Belohnung. Und auch Reinhard Kaufmann bleibt seit mittlerweile 12 Jahren seinem Weihnachtsmanncharakter treu. "Wenn ich in die Rolle des Weihnachtsmanns schlüpfe, dann ist es für mich eine Art Berufung, der ich nachgehe." Neben dem jährlichen Auftritt auf den Blotschenmarkt mimt der Mettmanner zudem den heiligen Sankt Nikolaus in der Katholischen Grundschule Neanderstraße. "Meine beiden Töchter sind damals auf die Schule gegangen und ich besuche auch heute noch die Erstklässler zu Nikolaus. Das bereitet mir große Freude." Dass mitunter sehr ungewöhnliche Wünsche an den Weihnachtsmann herangetragen werden, überrascht Reinhard Kaufmann. "Einmal hat sich ein Kind einen neuen Papa für die Familie gewünscht. Damit muss man erst einmal umgehen können." Ansonsten stehen laut dem Weihnachtsmannvertreter wieder die klassischen Geschenke wie beispielsweise Puppen und Eisenbahnen auf dem Wunschzettel. "Der Trend bei den Kindern geht wieder hin zum klassischen Spielzeug. Das freut mich sehr."

Öffnungszeiten der ersten Blotschenmarkttage:
Samstag und Sonntag: 15— 17 Uhr
Montag 16.30— 18 Uhr
Dienstag 16— 18 Uhr
Mittwoch 16—17 Uhr
Weitere Öffnungszeiten stehen im Internet oder hängen an der Infobude aus.

(Schaufenster Mettmann)
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