Die Stadtranderholung gibt es seit rund 60 Jahren Sommer, Sonne, gute Laune?

Mettmann · Sommer ist tatsächlich. Die Sonne macht sich oft rar. Gute Laune herrscht in der Stadtranderholung im Evangelischen Gemeindezentrum Donaustraße trotzdem.

 Wenn es draußen regnet, vertreiben sie sich die Zeit am Kicker.

Wenn es draußen regnet, vertreiben sie sich die Zeit am Kicker.

Foto: RG

In der Stadtranderholung in der Donaustraße trifft man viele Wiederholungstäter. Da waren schon die Eltern und zum Teil die Großeltern dabei. Schließlich gibt es den Ferienspaß, der immer in den ersten drei Wochen der Sommerferien veranstaltet wird, schon seit rund 60 Jahren. Auch die Betreuer waren zum Teil als Kind selbst hier, wie etwa Jan, Sven und Lea.

Die 27-jährige Natalie Köster ist bereits zum neunten Mal in der Betreuung dabei. Die Leitung hat sie in diesem Jahr zum dritten Mal übernommen. Sie studiert Englisch und Deutsch. Zur Teamzusammensetzung sagt sie: "Hier arbeiten viele schon mehrere Jahre mit. Manche nehmen sich sogar extra Urlaub, um die drei Wochen dabei zu sein." Der 25-jährige Nils Krefting ist verstärkt sie in der Leitung. Er hat gerade seinen Bachelor in Sozialer Arbeit gemacht und ist auch schon zum dritten Mal im Evangelischen Gemeindezentrum tätig. Neben den Beiden sind weitere 15 junge Menschen an Bord, die 95 Kinder betreuen, vier davon mit Behinderung. Die Kinder sind bunt gemischt und auch einige Kinder aus Flüchtlingsfamilien sind hier bestens integriert. Das Ferienangebot kann von den Eltern in Teilzeit, bis 12 Uhr mittags oder in Vollzeit inkl. eines Mittagessens gebucht werden. In diesem Jahr sind 73 Kinder in Vollzeit dabei. Das entspricht dem Trend und der zunehmenden Berufstätigkeit der Eltern, die einen erhöhten Betreuungsbedarf für ihre Kinder haben.

Die Ferienfreizeit steht jedes Jahr unter einem Motto. In diesem Jahr ist es "Mein Körper und ich". Jeden Morgen öffnet als erstes die 'Praxis Donaustraße‘, in der die Betreuer stilecht im Arztkittel Körperfunktionen oder ein Organ vorstellen. Damit tagsüber keine Langeweile entsteht, gibt es verschiedene Gruppenangebote. Eine Theatergruppe probt ein Stück für die Abschlussveranstaltung, indem es darum geht, wie der Blinddarm seine Funktion entdeckt. Die verschiedenen Angebote sind für drinnen und draußen konzipiert. Draußen sind es vor allem Gärtnern, Volleyball, Wave Ball, Brennball und natürlich auch Fußball. Eigentlich auch Trampolin, aber das ist gerade kaputt. Wenn der Regen einen Strich durch die Rechnung macht, spielt man drinnen Kicker, baut einen Boomerang, den heißen Draht oder spielt Gummibärchen-Roulette, bei dem man den Einsatz als Gewinn dann gleich aufessen kann.

Jeden Mittwoch machen die Kinder einen Ausflug. Gefragt sind als Ausflugsziele das LVR Museum in Lindlar, der Panorama Park und der Ketteler Hof. Die Elternbeiträge für die Ferienfreizeit sind moderat. Für Teilzeit fallen 100 Euro fürs erste und 70 Euro für jedes weitere Kind an, Vollzeit 170 Euro fürs erste und 120 Euro für jedes weitere Kind. Das Mittagessen ist inbegriffen. Möglich ist das, weil 50 Prozent aller Kosten durch Spenden vom Martinsverein, Lions Club, der Nenninghofen Stiftung und einen Zuschuss der Stadt gedeckt werden. Die Pflanzaktionen hat der Pflanzenhof Nissen in diesem Jahr mit Spenden unterstützt.

Die diesjährige Stadtranderholung des evangelischen Gemeindezentrums endet am 3. August um 14 Uhr mit einem Abschlussfest. Dann gibt es auch die Aufführung der Theatergruppe "Wie der Blinddarm seine Funktion entdeckt". Und am Ende freuen sich wieder alle Beteiligten auf das kommende Jahr.

(Schaufenster Mettmann/RG)
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