Geschlechtskrankheiten: Spielverderber im Karneval

Kreis · Zu keiner Jahreszeit wird mehr gebützt als in der fünften. Bei manchen bleibt nicht nur ein Küsschen. Wenn aus der Karnevalsliebschaft mehr wird, sollte man sich gut vor Geschlechtskrankheiten, wie Chlamydien, Tripper oder Syphillis schützen.

Die Liste der Geschlechtskrankheiten ist lang. Und besonders nach den jecken Tagen steigt die Zahl der Patienten, die mit der Vermutung zum Arzt kommen, sie "hätten sich da unten etwas eingefangen" an. Nicht selten müssen die Experten den Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit dann bestätigen. Häufigste Ursache: nachlässige Verhütung. "Betroffene sollten die Anzeichen ernst nehmen, da eine unbehandelte Infektion im Zweifel weitreichende Folgen hat. Chlamydien beispielsweise können zu schweren Entzündungen führen. Im schlimmsten Fall droht eine Unfruchtbarkeit, unabhängig vom Geschlecht", sagt Dr. med. Gerd Degoutrie, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am HELIOS Klinikum Niederberg.

Chlamydien gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen der Welt. Ausgelöst werden sie meist durch den Bakterienstamm Chlamydia trachomatis, mit dem sich in Deutschland schätzungsweise 300.000 Frauen pro Jahr infizieren. Zwar können Männer gleichermaßen betroffen und Überträger sein. "Bei Frauen besteht aber aus anatomischen Gründen eine höhere Ansteckungsgefahr, da sich der Muttermund schneller infizieren kann", erklärt Degoutrie. Die ersten Symptome zeigen sich meist noch in der Fastenzeit: Ein bis drei Wochen nach Ansteckung bemerken Betroffene einen Juckreiz in der Schamgegend, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, sowie einen Ausfluss im Genitalbereich.

Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert, reicht eine Antibiotika-Therapie, um das unschöne Karnevalsandenken loszuwerden. Generell gilt aber: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Im feierfreudigen Brasilien verteilt das Gesundheitsministerium deshalb zum Auftakt des Karnevals in Rio Jahr für Jahr mehrere Millionen Gratiskondome.

Weitere sexuell übertragbare Krankheiten können Feigwarzen, Syphilis ("Franzosenkrankheit"), Tripper oder auch der HI-Virus sein. Generell rät der Chefarzt denjenigen, die nicht nur bützen wollen, sich ausreichend zu schützen. Wer sicher sein möchte, dass er gesund ist, kann immer den Facharzt aufsuchen und sich untersuchen lassen.

(Schaufenster Mettmann)
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