Bibliotheken rüsten auf

Kreis · Bibliotheken sind Kulturstätte und Lernraum zugleich. Nicht nur deutsche Bürgerinnen und Bürger nutzen die Angebote regelmäßig, auch die Zahl der interessierten Flüchtlinge nimmt zu.

Besonders, da Deutschkurse auch in Buchform angeboten werden. Um den Raum für nicht- deutschsprachige Kunden zu erweitern und Angebote zu schaffen, die von Flüchtlingen genutzt werden können, haben sich die Bibliotheken des Kreises Mettmann zu einem beispiellosen Projekt zusammengeschlossen.

Mit dem Titel "Die Bibliotheken im Kreis Mettmann für nicht deutsprachige Kunden" kooperieren die Stadtbibliotheken Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein, Velbert und Wülfrath in einem weit reichenden Netzwerk. "Zusammenarbeit der Städte hat besonders bei den Bibliotheken Tradition", so Andreas Voss, Pressewart der Stadtverwaltung Langenfeld. "Wir haben gemeinsam einen Förderantrag gestellt um das Kundenangebot zu verbessern." Das Land NRW schüttete Fördermittel in Höhe von 13.400 Euro aus. Damit soll besonders das Onlineangebot BIBNET- Onleihe und BIBNET- Press aufgestockt werden. Auch das Informationsmaterial, welches in den jeweiligen Städten ausliegt, soll in Zukunft mehrsprachig erhältlich sein. "In einfacher Ausdrucksweise soll in den Sprachen albanisch, arabisch, englisch, französisch, persisch und spanisch die Möglichkeiten der Bibliotheksnutzung dargestellt werden", so Voss weiter.

Zusätzlich zu der materialistischen Aufstockung haben die Mitarbeiter besonders den Umgang der Flüchtlinge in den Fokus ihrer Arbeit gestellt. "In drei Seminaren wurden die Mitarbeiter für der Umgang mit den Zuwanderern sensibilisiert", weiß der Pressewart. Zudem richtete jede Stadt für sich weitere Hilfsmaßnahmen ein. Abgesehen von den frei verfügbaren Internetsprachkursen, besonders für arabisch sprechende Kunden, führt beispielsweise in Monheim ein ehrenamtlicher Bibliotheksführer die Neunankömmlinge durch die Räume. Ein starkes Lernpatenengagement gibt es in Erkrath. Dort vermitteln rund 100 Ehrenamtler erstes Grundwissen in der neuen Sprache. In Hilden wurden erste Flyer mit englischen und französischen Inhalten entworfen und ebenfalls Sprachkurse angeboten. "Alle Bibliotheken sehen sich in der Verantwortung, als Bildungs- und Kulturinstitution Beiträge zur Integration der Flüchtlinge zu leisten", ist sich Voss abschließend sicher. "Ebenso wird die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer mit Medien und Lernräumen als Aufgabe der Bibliotheken begriffen."

(Schaufenster Mettmann)
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