Wer klaut eine Schildkröte?

Mettmann · Nennen wir sie doch einfach "Morla". Seit rund 25 Jahren lebte die kleine Dosenschildkröte (Terrapane Carolina) in ihrem Terrarium im Wartezimmer der Tierartzpraxis Dr. Martin Müschenich.

 Anna De Vellis, die Tiermedizinische Fachangestellte von Dr. Michael Müschenich, hält eine der Dosenschildkröten vor dem Terrarium im Wartezimmer der Praxis hoch. Bis Ende Dezember lebte ihre geklaute Artgenossin auch hier.

Anna De Vellis, die Tiermedizinische Fachangestellte von Dr. Michael Müschenich, hält eine der Dosenschildkröten vor dem Terrarium im Wartezimmer der Praxis hoch. Bis Ende Dezember lebte ihre geklaute Artgenossin auch hier.

Foto: FF

Doch nun ist das kleine, chronisch kranke Reptil spurlos verschwunden. "Das muss am 29. oder 30. Dezember passiert sein", sagt Dr. Müschenich, der dem Tier selbst keinen Namen gegeben hat. "Wir haben das Tier bei der Gründung der Praxis bekommen und es lebte seit Jahren friedlich mit seinem Artgenossen bei uns." Dem Tierarzt und seinem Team ist das Fehlen des Reptils erst gar nicht aufgefallen. "Wir haben das komplette Terrarium auseinander genommen und auch in der Praxis jede Ecke durchsucht. Vielleicht hatte sie ja jemand als Scherz herausgenommen und abgelegt."

Doch Fehlanzeige! Von dem Tier, das bis zu 40 Jahre alt werden kann, fehlt jede Spur. "Wir hören nicht immer direkt, wenn die Tür aufgeht", sagt Dr. Müschenichs Assistentin Anna De Vellis. "Wer klaut denn eine Schildkröte?", fragt sie sich fassungslos. "Der Dieb muss schon sehr dreist sein, mit der Gefahr, jederzeit ertappt zu werden, hier hereinzukommen und das Tier einfach aus dem großen Terrarium herauszuholen." Geld lässt sich mit dem Tier auch nicht machen. "Die Schildkröte ist zudem krank und braucht ihre Medizin", sagt Dr. Müschnich und appelliert an den Täter, "Morla" zurückzubringen.


Der- oder diejenige, die das Tier aus der Praxis geklaut hat, kann sie in einem Karton einfach vor der Tür der Praxis auf der Düsseldorfer Straße 91A ablegen. "Dann ziehe ich meine Anzeige auch zurück", sagt Dr. Müschenich.

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)
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