Wenn der DHL-Mann das Paket in den Müll wirft

Mettmann · Melanie Behn ist eine offene, lebenslustige Frau. Ehrliche, klare Worte machen ihr keine Probleme. Das merkt der Gegenüber sofort. Wenn der Frau etwas nicht passt, dann sagt sie das auch.

 Ungeöffnet lag das wertvolle Paket in der blauen Tonne. Hätte eine Nachbarin es nicht entdeckt, wären die 400 Euro teuren Sensoren in der Müllpresse gelandet.

Ungeöffnet lag das wertvolle Paket in der blauen Tonne. Hätte eine Nachbarin es nicht entdeckt, wären die 400 Euro teuren Sensoren in der Müllpresse gelandet.

Foto: FF

Die Mettmannerin hat jetzt etwas erlebt, das sie sprachlos macht. Melanie Behn ist Typ 1 Diabetikerin und angewiesen auf Sensoren, die sie am Oberarm anbringt, und die ihr zeigen wie ihre Blutzuckerwerte sind. "Ich bekomme die Pakete mit neuen Sensoren alle drei Monate zugeschickt, sie sind für mich überlebensnotwendig und werden mir auf Rezept immer von derselben Firma geliefert." So weit, so gut. Wenn da der Paketzusteller nicht wäre. "Ich habe mit DHL jetzt schon häufiger Probleme gehabt, doch das was jetzt vorige Woche geschehen ist, stellt alles in den Schatten." Da lag das Paket nämlich ohne Abholzettel einfach in der Blauen Mülltonne. Das ist die für den Papiermüll... Nur dem Zufall und der netten Nachbarin ist es zu verdanken, dass die wertvolle Fracht noch rechtzeitig entdeckt wurde. "Das war auch noch genau an dem Morgen, an dem die Tonnen geleert werden", sagt Melanie Behn.

Die Lieferungen werden immer von ihr erwartet, denn ohne die Sensoren ist sie im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschmissen. Da es bei ihrer eigenen Adresse schon häufiger Probleme auch mit den Nachbarn gab, die keine Pakete annehmen möchten, lässt sich Melanie Behn die Ware mitterweile an die Adresse ihres Lebensgefährten liefern. "Doch da hat der Paketbote in diesem Fall nirgendwo geklingelt oder einen Zettel hinterlassen", sagt Melanie Behn. "Ich drücke ja auch mal ein Auge zu, aber das darf einfach nicht passieren." Sie weiß wie schwierig und kräftezehrend der Job eines Paketbotens ist, schließlich hat sie das vor einigen Jahren selbst für ein paar Wochen gemacht. "Doch mitterweile sind die Menschen, die dort arbeiten weder geschult, können sich häufig überhaupt nicht verständigen und sind völlig überfordert."

Einen Beweis, dass diese Worte nicht einfach so daher gesagt sind, kann Melanie Behn selbst liefern. Denn die an sich jetzt schon unglaubliche Geschichte ist noch nicht zu Ende. "Ich habe mich natürlich an DHL gewandt, das war aber nur per E-Mail möglich." DHL habe das an den Fahrer weiter geleitet, war die Antwort. Und der tauchte dann auch noch persönlich bei ihr auf, war völlig konfus und gab zu, das Paket in den Müll geschmissen zu haben. "Entschuldigt hat der sich aber nicht, wollte im Gegenteil nur, dass ich ihm den Abholschein unterschreibe und damit quittiere, dass ich das Paket erhalten habe." Dies verneinte sie natürlich, doch daraufhin stand er wieder auf der Matte und hinterließ eine Nachricht, dass er nochmals wiederkäme - wegen der Karte. Das grenzt schon fast an Nötigung, findet Melanie Behn.

"Das ist nur noch ärgerlich und das Verhalten des Boten setzt allem noch die Krone auf", sagt die Mettmannerin, die jetzt nur hoffen kann, dass es in Zukunft besser läuft. Große Hoffnung hat sie allerdings nicht...

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