Schaukel! Wippe! Hundekot?

Mettmann · Luke ist fünf Jahre alt und weiß trotzdem schon ganz genau, wohin der Müll gehört: "In den Mülleimer", sagt der Mettmanner Junge. Dies sollte eigentlich auch normal sein.

 Leider alltägliche Realität: Müll auf Kinderspielplätzen.

Leider alltägliche Realität: Müll auf Kinderspielplätzen.

Foto: TB

Doch in Mettmann scheint dieses einfache Prinzip nicht bei allen angekommen zu sein. Spielplätze, Fußgängerbereiche und ganze Wiesenflächen sind mit Müll und Unrat "garniert". Ein Ärgernis, das auch Rosemarie Wachholz, der Leiterin der Evangelischen Kita Am Laubacher Feld, auffällt. "Bevor wir mit unseren Kindern auf die Spielplätze gehen, müssen wir nicht selten die Fläche erst einmal aufräumen. Eklig sind besonders die Tüten voll mit Hundekot, die von den Tierbesitzern achtlos auf den Boden geworfen werden."

Wachholz und ihr 18-köpfiges Team leben den Kindern die Nachhaltigkeit in der Einrichtung vor. "Wir trennen in den Gruppen unseren Müll, bringen den Kindern die Natur nahe und fungieren als Vorbilder. Wie wir uns der Umwelt gegenüber verhalten, bekommen schon die Kleinsten mit." Auch die Zusammenarbeit mit dem Bauhof läuft in den Augen der Einrichtungsleiterin vorbildlich. "Einmal in der Woche rückt die Mannschaft des Bauhofes an und säubert die Spielfläche vor unserer Einrichtung. Manchmal sogar öfters."

Der Müll scheint sich allerdings in rasantem Tempo zu vermehren. "Besonders schlimm ist es nach den Wochenenden. Wenn die Mülleimer überquellen und Jugendliche nach Partys ihren Dreck einfach auf die Wiese werfen", berichtet Monika Müller. Die Mutter des fünfjährigen Luke hat nicht immer ein gutes Gefühl, ihren Sohn auf der Wiese spielen zu lassen. "Wenn der Rasen hoch gewachsen ist und man auch die Büsche nicht einsehen kann, können die Kinder mit dem Müll in Kontakt kommen. Nicht nur einmal hat mein Sohn dabei Glasflaschen aus dem Gestrüpp gefischt."

Für Rosemarie Wachholz sind nicht nur die Jugendlichen die Übeltäter. "Auch Erwachsene tragen ihren Teil zur Verschmutzung bei." Mit dem Beginn der Sommermonate vermehren sich die Müllberge regelrecht. "Wenn die Spielflächen stärker frequentiert sind, fällt auch mehr Müll an. Vielleicht besteht die Möglichkeit, die Mülleimer auf den Spielplätzen in dieser Zeit mehrmals in der Woche zu leeren?", fragt Monika Müller.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Spielplatz Am Lauber Feld vor Kurzem seine engagierte Spielplatzpatin verloren hat. "Die Dame ist weggezogen und wir suchen händeringend neue engagierte Paten. Dies können auch ganze Familien sein, die sich diese Aufgabe teilen", sagt die Spielplatzpatin Nicola Hengst-Gohlke. "Zudem stehen noch weitere Spielflächen ohne Patenschaft da."

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort