Mettmanner Stadtmauer durch Zufall entdeckt

Mettmann · Was da wohl noch so alles gefunden wird? Nach diversen kleineren Funden, haben Archäologen der Essener Archbau, durch die die Bauarbeiten in der Innenstadt begleitet werden, Teile der alten Mettmanner Stadtmauer entdeckt.

Archäologische Funde in Mettmann
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Archäologische Funde in Mettmann

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Kerstin Lehmann und Tünde Kaszab-Olschewski stehen in einer Baugrube mitten auf der Freiheitstraße und deuten auf die Reste des Walls aus dem 15. Jahrhundert. Die deutlich zu erkennenden Steinreste sind vergangene Woche bei Bauarbeiten entdeckt worden. Nun vermessen die beiden Archäologinnen das gut acht Meter lange Teilstück der ehemaligen Befestigungsanlage und zeichnen es maßstabsgetreu in 1:20 ab. "Die Mauer wird an ihrer breitesten Stelle bis zu 1.20 Meter gehabt haben", sagt Dr. Kaszab-Olschewski, die davon ausgeht, dass die Mauer einmal um die drei Meiter hoch gewesen sein muss. Durch frühere Bauarbeiten wurden Großteile des Bauwerks jedoch zerstört. "Leider wurden frühere Arbeiten nicht durch Archäologen begleitet, so dass hier ohne Rücksicht auf Verluste gemeißelt werden konnte", sagt die gebürtige Ungarin, die den Bauarbeitern seit Wochen bei Wind und Wetter über die Schultern schaut.

Neben Glas- und Keramikfragmenten sind bei den Bauarbeiten in der Innenstadt bisher eine Eimerdaube und Reste eines Holzfasses aus dem Spätmittelalter gefunden worden. Gerade letzterer Fund ist fast eine Sensation: Das Deckel- oder Fußstück misst ca. 50 bis 70 cm im Durchmesser und ist deutlich beschriftet. Es stammt ebenfalls - wie die Mauerreste - aus dem 15. Jahrhundert und wurde von der Universität Greifswald schon genau datiert. Noch wurde es der Öffentlichkeit jedoch nicht präsentiert.

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)
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