Initiative wehrt sich gegen Verkehrspläne "Die Oberstadt nicht mit weiterem Verkehr belasten"

Mettmann · Die Oberstadt Initiative hat sich zum Verkehrsentwicklungskonzept 2030/35 geäußert, das Dr. Katja Engelen vom Büro für Stadt- und Verkehrsplanung in der Neandertalhalle vorgestellt hat.

Dr. Engelen empfiehlt darin "Tempo 20" für die Nordstraße und ein Rechts-Abbiege-Verbot von der Eichstraße auf die Düsseldorfer Straße. Die Oberstadt Initiative hat diesen Vorschlag in der letzten Sitzung diskutiert und meldet starke Bedenken an. So schreiben Otto Kahm und Klaus Bartel adressiert an Bürgermeister Thomas Dinkelmann und die Mettmanner Fraktionsvorsitzenden: "Die Vorschläge zielen darauf ab, die Nordstraße bzw. die Lutterbecker- und Eichstraße zu entlasten. Die Auswirkungen auf die untere Düsseldorfer Straße sowie die Oberstraße und die Beckershoffstraße werden dabei nicht berücksichtigt."

Insbesondere das Abbiegeverbot an der Eichstraße erzeuge laut Oberstadt Initiative einen Zielverkehr über die Oberstadt in Richtung Kreishaus, Haus Sankt Elisabeth und Krankenhaus. "Es ist auch nicht auszuschließen, dass 'hartgesottene Kilometeroptimierer' den Weg von der Seibelspange über die Oberstadt nach Düsseldorf suchen", so Kahm und Bartel. "Die derzeitige Ampelsituation auf der alten B7 lädt ebenfalls zum Schleichverkehr ein. Somit bleibt eine Hauptlast der Vorschläge bei der Oberstadt und der dazugehörenden Beckershoffstraße." Die Wertung eines "Verschiebebahnhofs" liege somit nahe.

"Schon heute lässt sich eine starke Zunahme des Verkehrs auf der unteren Düsseldorfer Straße vor dem Kino feststellen", führen Kahm und Bartel weiter aus. "Die Oberstraße wurde von Rat und Verwaltung gerade in eine 'Spielstraße' umgewidmet. Die Steigung an der unteren Beckershoffstraße wird von manchem Autofahrer als Beschleunigungsstrecke missbraucht. Auch in der Beckershoffstraße wären verkehrsberuhigende Maßnahmen angezeigt. Der Vorschlag zur Ecke Eichstraße wird diese Zustände wesentlich verstärken."

Die Anwohner der "Platanengärten" würden laut Initiative ebenfalls durch diese Regelung stark belastet. Auch sie wären gezwungen, die Oberstraße als Umweg "von ihrer Garage auf der Eichstraße zu ihrer Wohnung zu benutzen."

Kahm und Bartel schließen mit den Worten: "Die Oberstadt gilt in den Augen der Mettmanner als Schmuckstück unserer Stadt. Wenn dem so ist, ist es schwer zu verstehen, diesen Bereich mit weiterem Verkehr zu belasten. Wir sprechen die betroffenen Bürger und Geschäftsleute an. Wir verstehen uns weder als 'Verkehrspolitiker' dieser Stadt noch als professionelle Verkehrsplaner. Als Bürger dieser Stadt wollen auch wir eine attraktive Innenstadt. Die vorgeschlagene Maßnahme trägt allerdings nicht dazu bei. Wir bitten Sie eindringlich in den weiteren Beratungen unsere Belange zu berücksichtigen."

(Schaufenster Mettmann)
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