1:0 gegen den Brustkrebs

Mettmann · Dass etwas nicht stimmte, bemerkte Katharina Erkelenz (37) im Dezember 2014. Da ertastete sie einen Knoten in ihrer Brust.

"Meine Gynäkologin überwies mich weiter, so dass eine Mammographie erstellt werden konnte", erinnert sich die Mutter eines vierjährigen Sohnes. Der zuständige Radiologe beschwichtigte sie. "Er sagte, das wäre mit 95 prozentiger Sicherheit kein Krebs und ich solle doch nach drei Monaten noch einmal bei der Gynäkologin vorstellig werden." Auf ihr nagendes Bauchgefühl hörend, bestand Katharina Erkelenz auf einer Stanzbiopsie, also einer Gewebeentnahme mit pathologischer Untersuchung. Die Diagnose einige Tage später: Brustkrebs, hoch agressiv! "Die Benachrichtigung war ein absoluter Schock! Ich dachte direkt: So, das wars, jetzt muss ich sterben." Der Mettmannerin wurde von einem Moment auf den nächsten der Boden unter den Füssen weggerissen. Drei Tumore hatten sich in ihrer linken Brust gebildet. Das bisherige Leben gab es so nicht mehr.

Aktuell befindet sich Katharina Erkelenz mitten in einer 20-wöchigen Chemotherapie. In einer Operation mussten ihr beide Brüste entfernt werden, die jedoch mit Hilfe von Implantaten in derselben Operation wieder aufgebaut wurden. Dass sie mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit geht, ist für die gebürtige Osnabrückerin ein bewusster Schritt. "Ich möchte anderen Frauen helfen! Hinterfragt ärztliche Aussagen und Anweisungen, fragt immer nach, sucht den Kontakt zu anderen Erkrankten und nehmt weiterhin am Leben teil! Brustkrebs hat - früh entdeckt -hervorragende Heilungsaussichten."

Katharina Erkelenz hat sich bewusst für eine Behandlung im Interdisziplinären Brustzentrum der Kliniken Essen-Mitte entschieden, einem der führenden Behandlungszentren für Brustkrebs in Deutschland. Dort wird sie vom Team von Dr. Sherko Kümmel behandelt. "Es handelt sich in den Kliniken Essen-Mitte um ein einzigartiges Konzept, um eine sogenannte Integrative Onkologie, das heißt, ich werde dort schulmedizinisch und naturheilkundlich behandelt", sagt die Mitarbeiterin einer Unternehmensberatung, die vielen Mettmannern auch durch ihre Handarbeiten als "The Mom of Eli" bekannt sein dürfte. Die Naturheilmethoden wie Akupunktur helfen dabei, die mitunter heftigen Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern. Dieses integrative Konzept geht auf, denn bis auf eine starke Müdigkeit nach den Behandlungen gibt es bei Katharina Erkelenz bisher nur wenige Nebenwirkungen. Neben diesem komplementären Ansatz boten die Kliniken Essen-Mitte Katharina die Möglichkeit, an einer Studie für ein neues Medikament teilzunehmen, das ihr ebenfalls sehr geholfen hat. "Ich bin in Essen bestens aufgehoben. Das Team von Dr. Kümmel ist sowohl fachlich als auch menschlich absolut top!" Das Brustzentrum hat sie selbst gewählt. "Ich habe mich selbst informiert und Kliniken verglichen." Unterstützung erhält sie auf ihrem schweren Weg auch von ihrer Familie und den Freunden. Wobei der Krebs auch hier für Veränderungen gesorgt hat. "Die Krankheit gibt mir die Chance, das Leben und insbesondere den Faktor Zeit zu hinterfragen. Man erfährt viel Liebe und Zuspruch, es gibt aber auch Menschen, die sich abwenden, weil sie damit nicht umgehen können."

Katharina Erkelenz hat dies reflektieren müssen, es hat ihr aber auch die Augen geöffnet und eine neue Perspektive der Selbstwahrnehmung ermöglicht. "Man muss sich mehr auf sich selbst fokussieren und lernen, gut zu sich selbst zu sein. Immer." Als Mutter eines kleinen Sohnes bestimmt nicht einfach, aber notwendig. "Meinen Sohn konnte ich nach der OP mehrere Wochen nicht in den Arm nehmen, eine furchtbare Zeit", erinnert sie sich. "Ich musste dem Kleinen erklären, warum er die Mama nicht umarmen darf und dass die Mama krank ist, aber ganz tolle Ärzte hat, die sie wieder gesund machen werden." Mit Hilfe ihres Mannes konnte sie jedoch auch diese Momente meistern. "Man muss die Krankheit annehmen, um sie bekämpfen zu können!"
Katharina Erkelenz ist eine selbstbewusste Frau und genau dieser Fakt hat ihr das Leben gerettet! "Ich kann nur allen Frauen raten, hört auf Euer Bauchgefühl! Schlagt dem Krebs mit Schwung die Tür vor der Nase zu!" Eine wirklich starke Frau!

Info

Unter krebscocktail.wordpress.com veröffentlicht Katharina Erkelenz ihre Erfahrungen.

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)
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