Der Arbeitsmarkt im Jahr 2017 "Beschäftigung auf Allzeithoch - Arbeitslosenquote auf Allzeittief"

Kreis · "Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes der letzten Jahre im Kreis Mettmann setzt sich auch im Jahr 2017 weiter fort", teilt die Agentur für Arbeit Mettmann mit.

"Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten konnte selbst das Allzeithoch von 2016 toppen und überschreitet nun die Marke von 184.000." Die Arbeitskräftenachfrage steige im Vergleich zum Vorjahr um 16,2 Prozent und die Arbeitslosenquote falle zum Ende des abgelaufenen Jahres auf ein Allzeittief von 6,2 Prozent.

"Mit den 184.161 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis haben wir das Allzeithoch vom letzten Jahr tatsächlich noch toppen können. Erfreulicherweise konnten mehr Frauen und Männern als je zuvor eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung annehmen", so der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Mettmann, Marcus Kowalczyk - und weiter: "Auch im kommenden Jahr erwarten wir für den Kreis Mettmann einen starken und aufnahmefähigen Arbeitsmarkt. Aber die demographische Entwicklung führt perspektivisch zu einem Fachkräftemangel, den wir nur über gut ausgebildetes Personal stillen können. Gerade junge und gut ausgebildete Menschen haben sehr gute Chancen, auf dem hiesigen Arbeitsmarkt unterzukommen."

Die Anzahl der Beschäftigten, die voraussichtlich in Rente gehen werden, übersteige die Anzahl der neuen Auszubildenden. Die Schere gehe laut Agentur für Arbeit in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich kontinuierlich weiter auseinander. "Gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten am Arbeitsmarkt zur Vermeidung eines weiteren Rückgangs des Fachkräftepotenzials sind zwingend erforderlich", so Marcus Kowalczyk.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr in 2017 agenturweit um 4,3 Prozent gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin hoch und im Vergleich zu 2016 um 16,2 Prozent gestiegen. Der Chef der Agentur für Arbeit Mettmann erwartet auch in diesem Jahr eine sich fortsetzende positive Entwicklung und einen weiterhin starken Arbeitsmarkt.

Arbeitslosigkeit im Kreis Mettmann

Im vergangenen Jahr meldeten sich 38.787 Frauen und Männer neu arbeitslos, davon 13.462 nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Dies ist bei den Zugängen aus Erwerbstätigkeit ein Rückgang von 590 oder 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach einer Ausbildung oder aus einer Ausbildung heraus meldeten sich insgesamt 1.875 Personen und damit 301 oder 13,8 Prozent weniger als im letzten Jahr arbeitslos.

Im gleichen Zeitraum konnten sich 39.753 Personen aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Davon gelang es 11.809 Personen, in eine Erwerbstätigkeit einzumünden — 373 Menschen weniger als im Vorjahr. Eine Ausbildung haben 932 Männer und Frauen aufgenommen, im Vorjahr waren es 115 Personen mehr.

Die durchschnittliche Arbeitslosenzahl betrug in 2017 16.059 Personen; dies sind 716 Personen oder 4,3 Prozent weniger als 2016.

"Der Arbeitsmarkt im Kreisgebiet hat sich im zurückliegenden Jahr dynamisch gestaltet", so Marcus Kowalczyk. So haben sich in 2017 2.665 (6,4 Prozent) weniger Menschen als noch im Jahr zuvor arbeitslos melden müssen. "Diese hohe Dynamik spricht ebenso wie die unverändert deutlich steigende Anzahl an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung für eine hohe Nachfrage an Arbeitskräften und eine prosperierende Wirtschaft im Kreis", so Kowalczyk weiter.

"Gemeinsam mit allen Partnern des Mettmanner Arbeitsmarktes haben wir es geschafft, die durchschnittliche Arbeitslosenquote in 2017 auf das Allzeittief von 6,2 Prozent zu reduzieren — das ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre", freut sich der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Mettmann.

Im Jahr 2017 konnten von den insgesamt 6.079 arbeitslos gewordenen jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren 2.369 eine Ausbildung oder eine Maßnahme mit einem Ausbildungsteil absolvieren. "Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 584 (8,8 Prozent) bei den jungen Menschen. "Auch hier zeigt sich, dass unsere arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen greifen und die gemeinsame Arbeit aller Partner am Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann zum Erfolg führt. Jugendlichen eine Perspektive aufzuzeigen muss auch weiterhin unser aller Ziel sein", so der Vorsitzende der Geschäftsführung. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt ihm besonders am Herzen: "Betrachtet man die vergangene Dekade, so haben wir aktuell die niedrigsten Werte. Im Jahresdurchschnitt waren nur noch 1.135 Jugendliche arbeitslos gemeldet, das sind 151 (11,8 Prozent) weniger junge Menschen als im Vorjahr. Die durchschnittliche Quote der Jugendarbeitslosigkeit ist mit 4,8 Prozent nun erstmals in den letzten 10 Jahren unter die 5,0 Prozentmarke gesunken."

Die Agentur für Arbeit und das jobcenter ME-aktiv werden auch künftig gemeinsam an der Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit arbeiten. "Wir setzen 2018 vor allem darauf, den Zugang in die Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern", erklärt Franz Heuel, Geschäftsführer des jobcenters ME-aktiv. "Jeder Neukunde erhält im jobcenter ME-aktiv ein unmittelbares Beratungsgespräch, in dem seine Vermittlungsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt thematisiert werden. Dies führt zu einer schnelleren Arbeitsaufnahme und damit zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit."

Im Bereich der Agentur für Arbeit Mettmann entfielen von den 16.059 Arbeitslosen 2017 durchschnittlich 5.248 auf die Arbeitslosenversicherung und damit 5,7 Prozent oder 285 Menschen mehr als 2016. Beim jobcenter ME-aktiv (Grundsicherung) waren im Jahr 2017 durchschnittlich 10.810 Arbeitslose gemeldet und damit 1.001 oder 8,5 Prozent weniger als 2016.

Stellenentwicklung

Die Unternehmen im Kreis Mettmann meldeten 2017 dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters insgesamt 13.138 neue offene Stellen, das sind 1.834 oder 16,2 Prozent mehr als im Vorjahresdurchschnitt. Der Bestand an freien Arbeitsstellen lag im Jahresdurchschnitt bei 3.935 — 906 oder 29,9 Prozent mehr als 2016; davon boten 3.791 Stellen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung an. 3.327 der Stellen waren unbefristet und 1.265 Stellen stammen aus Zeitarbeitsunternehmen.

Frauen und Männer, Teilzeit und Vollzeit

Der Kreis Mettmann weist mit 42,2 Prozent eine sehr hohe Quote an beschäftigten Frauen insgesamt aus. Dies liegt vor allem an der sehr guten Qualifikation der Frauen. "Gerade die gut qualifizierten Frauen wollen nach einer nur kurzen Elternzeit wieder zurück in den Beruf. Im Rahmen des Fachkräftemangels findet zurzeit ein Umdenken bei den Arbeitgebern statt, die vermehrt Teilzeitarbeitsmodelle anbieten, um ihren Fachkräftebedarf zu decken. Auf diese Weise schaffen Eltern es, Familie und Beruf zu vereinen", so Marcus Kowalczyk.

76,7 Prozent oder 141.272 aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im März 2017 waren Vollzeitbeschäftigte. Damit steigt die Vollzeitbeschäftigung zum Vergleichsmonat im Jahr 2016 um 1,5 Prozent an. Die Zahl der Teilzeitstellen wuchs im gleichen Zeitraum um 5,3 Prozent von 40.733 auf 42.889.

Die Gruppe der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen wuchs um 2,0 Prozent, die der Männer um 2,7 Prozent.

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen ausgewiesen, die als Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder aus sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die jahresdurchschnittliche Unterbeschäftigung inklusive arbeitslos Gezählten beträgt 21.008 Personen. Das sind 0,7 Prozent weniger als im Jahr 2016. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt damit gegenüber dem Jahresdurchschnittswert 2016 marginal um 0,1 Prozent auf 8,1 Prozent.

Geflüchtete Menschen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt

Im Jahresdurchschnitt 2017 waren 4.751 Ausländer arbeitslos, davon 957 aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern. Von den 4.751 arbeitslos gemeldeten Ausländern werden 1.177 von der Agentur für Arbeit und 3.574 Personen durch das jobcenter ME-aktiv betreut. Ist das Asylverfahren eines geflüchteten Menschen positiv abgeschlossen, so erfolgt die Betreuung ab diesem Zeitpunkt im Jobcenter. Insgesamt meldeten sich im Jahr 2017 durchschnittlich 112 Ausländer oder 2,4 Prozent mehr arbeitslos als im Jahr 2016.

"Für unser langfristiges Ziel, Menschen mit Flüchtlingshintergrund in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu integrieren, brauchen wir einen langen Atem", so der Vorsitzende der Geschäftsführung. Franz Heuel, Geschäftsführer des jobcenters ME-aktiv erläutert weiter: "Primäres Ziel ist der reine Spracherwerb und die Heranführung an den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Um eine langfristige Integration auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, ist eine Qualifizierung zur Fachkraft notwendig. Ein Großteil der geflüchteten Menschen ist jung und damit grundsätzlich für eine Ausbildung geeignet."

(Schaufenster Mettmann)
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