Jetzt soll die Stadthalle doch weichen

Mettmann · Das endlose Thema Mettmanner Stadthalle ist um ein Kapitel reicher: Bürgermeister Thomas Dinkelmann, seine Verwaltung und auch die Fraktionschefs favorisieren jetzt einen Verkauf des Areals und einen Neubau durch einen Investor.

 Thomas Dinkelmann, Dr. Silvia Nolte, Ute Piegeler und Kurt Werner Geschorec informierten die Presse im Rathaus über die Pläne, das Areal der Stadthalle und des Mehrgenerationenhauses an einen Investor zu veräußern.

Thomas Dinkelmann, Dr. Silvia Nolte, Ute Piegeler und Kurt Werner Geschorec informierten die Presse im Rathaus über die Pläne, das Areal der Stadthalle und des Mehrgenerationenhauses an einen Investor zu veräußern.

Foto: FF

Das wurde der Presse heute im Rathaus mitgeteilt. Dieser Investor, der durch eine europaweite Ausschreibung ermittelt werden soll, baut dann nach einem Abriss der Stadthalle und des Mehrgenerationenhaus neue Gebäude. So soll ein Wohngebäude auf dem Areal des MGH entstehen und ein multifunktionaler Veranstaltungsort die Stadthalle ersetzen. Die Stadtbibliothek würde dann ebenfalls dort einziehen.

Dieses Gebäude, das die Stadt dann vom Investor kaufen würde, soll dann in der Nähe der Ringstraße entstehen, während die Wohnbebauung Richtung City geplant werde. "Wir hatten bereits diverse Anfragen von Interessenten", verrät Bürgermeister Thomas Dinkelmann. "Dadurch sind wir überhaupt erst auf die Idee gekommen." Da das Investitionsvolumen für den Abriss und Neubau die Fünf-Millionen-Grenze überschreiten wird, muss Mettmann jedoch eine europaweite Ausschreibung starten, um einen Investor zu finden. Thomas Dinkelmann betont, dass er bereits mit den Spitzen der Mettmanner Politik gesprochen habe. "Die Signale der Fraktionen waren positiv", sagt der Bürgermeister.

Neben diesem "neuen" Plan prüft die Verwaltung weiterhin folgende Optionen: Weiterbetrieb im sanierten Zustand, Umbau für andere Nutzungen mit erhaltenem Theatersaal und umgebautem Foyer für die VHS und die Musikschule, Abbruch und Neubau eines Kulturzentrums einschließlich VHS und Musikschule oder ein ersatzloser Abriss der Halle.

Besonders der Umbau scheint mittlerweile kein Favorit der Verwaltung zu sein. Die hochkomplizierte Haustechnik und der wegfallende Bestandschutz bei einer Modernisierung erweisen sich dabei als hohe Hürden, die teuer werden könnten. Auch der Urheber-Rechtschutz macht die Sache kompliziert. So hätten die Nachkommen des Architekten der Stadthalle, Prof. Wolfgang Rathke, einen Anspruch darauf, dass die Halle in ihrem jetzigen Erscheinungsbild erhalten bleibe. "Reißen wir die Halle ab, fällt weg, was bei einer Änderung geprüft werden müsste", sagt Kurt Werner Geschorec vom Mettmanner Bauamt. "Die Frage ist: Was kann man in der Halle überhaupt ändern?", sagt er und lässt durchblicken, dass diese Option eher keine ist. Thomas Dinkelmann stößt ins selbe Horn, wenn er sagt: "Die Mettmanner lieben nicht die Stadthalle, sondern das, was sie ihnen bietet." Sorge bereitet ihm jedoch die Vakanz eines Veranstaltungsortes mit der Kapazität der Stadthalle während des Abrisses und Neubaus. "Da habe ich momentan auch noch keine Lösung", sagt der Bürgermeister. "Das ist das Hauptproblem für die Öffentlichkeit." Dass es jedoch bald eine Lösung geben muss, ist ihm klar, auch wenn der Weiterbetrieb der Stadthalle bis Ende 2017 noch gesichert ist. Bis dahin sind Verträge für Veranstaltungen zu erfüllen. Und so schiebt sich das Problem "Mettmanner Stadthalle" immer weiter in die Zukunft, auch wenn Thomas Dinkelmann eine Entscheidung für das zweite Halbjahr 2016 in Aussicht stellt.

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)
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