IG Metall ruft zum 24-Stunden-Streik bei Georg Fischer auf

Mettmann · Über 15 Stunden verhandelte die Gewerkschaft IG Metall am vergangenen Wochenende mit dem Arbeitgeberverband. Forderungen von sechs Prozent mehr Entgeld und Ausbildungsvergütung, individuellen Anspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit sowie finanzielle Unterstützungen in familiären Notsituationen und der dadurch geringeren Arbeitszeitinanspruchnahme liefen dabei nach Aussagen der Gewerkschaft komplett ins Leere.

Streik bei Georg Fischer
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Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, rief die IG Metall zu einem 24-Stunden Warnstreik auf. Rund 1100 Mitarbeiter aus drei Schichten des Mettmanner Unternehmens Georg Fischer folgten der Aufforderung. "Wir haben im Vorfeld Umfragen bei unseren Kollegen durchgeführt und ein beinahe einstimmiges Feedback bekommen. 98,8 Prozent der Mitarbeiter haben sich für den Streik ausgesprochen", berichtet Halit Efetürk. Dem Betriebsratsvorsitzenden sind besonders die individuelle Anpassung der Arbeitszeiten und das soziale Umdenken im Betrieb wichtig. "Die Zukunftsthemen müssen angepackt werden. Die Bedürfnisse der Menschen haben sich geändert. Immer mehr pflegebedürftige Personen werden von Angehörigen gepflegt. Das darf nicht zum finanziellen Nachteil dieser Menschen werden", so Efetürk, dem es zudem wichtig ist, für klare Strukturen im Teilzeitbereich zu sorgen. "Es muss den Mitarbeitern ermöglicht werden, nach einer temporären Teilzeitbeschäftigung wieder schneller in die Vollzeitbeschäftigung zu gelangen."

Dass die Gespräche mit der Geschäftsleitung des Mettmanner Unternehmens im Vorfeld durchweg gut verliefen, stimmt den Betriebsratsvorsitzenden positiv. "Wir haben uns gemeinsam ein Notfallprogramm überlegt. Eine kleine Personengruppe hat demnach die Arbeit nicht niedergelegt, um die laufenden Öfen zu kontrollieren. Das ist mehr als fair."

Auf dem großen Parkplatz der leitenden Mitarbeiter gegenüber des betrieblichen Haupttores fasste IG Metall- Bezirksleiter Knut Giesler anlässlich einer Kundgebung die Forderungen nochmals zusammen. Zudem lobte er das Engagement der GF-Mitarbeiter. "Wir schreiben gemeinsam Geschichte mit diesem 24-Stunden-Streik und setzen ein klares und deutliches Zeichen", so die motivierenden Worte Gieslers. Nachdem sich der Arbeitgeberverband vor wenigen Tagen für ein Plus von 3,5 Prozent mehr Entgeld ausgesprochen hatte, legte die Gewerkschaft die Verhandlungen zunächst nieder. "Damit hätten wir nicht einmal die Inflationsrate aufgefangen", so Giesler weiter. "Nicht mit uns!"

Unterstützung beim 24-Stunden-Streik erhielten die Mettmanner übrigens von dem Velberter Unternehmen Huf. Rund 300 Mitarbeiter zeigten sich solidarisch und legten die Arbeit gegen 10.45 Uhr nieder, um die Kollegen bei ihrem Vorhaben tatkräftig zu unterstützen. Kaffee und Brötchen hielt wiederum das DRK bereit.

Info: Wie die Forderungen der Gewerkschaft IG Metall im Einzelnen aussehen, erfahren Sie auf der Internetseite www.igmetall.de.

(Schaufenster Mettmann/TB)
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