Das sind die Fakten

Mettmann · Einen umfangreichen Lagebericht über die aktuelle Flüchtlingsthematik lieferte am Donnerstagabend der CDU Stadtverband ihren Mitgliedern gegenüber. In der Konferenzzone der Stadthalle war nicht nur die kommunale Politik bei der Diskussionsrunde vertreten, auch Bundestagsabgeordnete Michaela Noll sowie Landtagsabgeordnete Ina Scharenbach gaben sich die Ehre.

 (v.li.) Dr. Richard Bley (stellv. Stadtverbandsvorsitzender), Uwe Eicker (Leiter der Mettmanner Polizeiwache), Gabriele Hruschka (stellv. Stadtverbandsvorsitzende), MdB Michaela Noll, MdL Ina Scharrenbach und Ute Stöcker (Fraktionsvorsitzende CDU).

(v.li.) Dr. Richard Bley (stellv. Stadtverbandsvorsitzender), Uwe Eicker (Leiter der Mettmanner Polizeiwache), Gabriele Hruschka (stellv. Stadtverbandsvorsitzende), MdB Michaela Noll, MdL Ina Scharrenbach und Ute Stöcker (Fraktionsvorsitzende CDU).

Foto: tb

(tb) "Eine Situation, wie wir sie derzeit haben, habe ich in 14 Jahren Parlament noch nicht erlebt", so Michalea Noll bei ihrer Einführungsrede. Ihr Dank richtete sich in erster Linie an alle ehrenamtlichen Kräfte, die seit Herbst vergangenen Jahres unermüdlichen Einsatz gezeigt haben. "In Zahlen sind allein für Mettmann derzeit 620 Flüchtlinge registriert", so Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker. "Teilweise wurden neue Flüchtlinge nur wenige Stunden vor der Ankunft angemeldet. Ein unüberschaubarer Zustand, der in Zukunft besser geregelt werden soll. "In Mettmann haben wir derzeit Unterkünfte an der Talstraße, Kleberstraße, Danzigerstraße (dort primär Familien) und der Seibelstraße. Zudem haben wir 2015 19 Einzelwohnungen angemietet. Nochmals fünf weitere in diesem Jahr", so Stöcker weiter. Genügend Kapazitäten sind allerdings noch immer nicht vorhanden. "Wenn die nächste große Welle kommt, müssten wir wieder auf Turnhallen zurück greifen, die derzeit freigezogen wurden. Um dies zu vermeiden, sind wir in Gesprächen mit der Hephata, die ein Gebäude am Benninghof besitzen. Dies wollen wir mieten und so unsere Kapazitäten enorm erweitern. An einen Plan B in Form von Neubauten an Spessartstraße oder Gruitnerstraße arbeiten wir noch."

Um die Sicherheitslage des Kreises zu erläutern, lud die Gastgeberpartei auch den Leiter der Polizeiwache Mettmann, Uwe Eicker ein. Dieser konnte erst einmal Beruhigung verbreiten. "Verhältnisse, wie wir sie aus der Kölner Silvesternacht kennen, gibt es in Mettmann nicht und wird es auch nicht geben", so der Beamte. Die Kriminalitätsstatistik wird von der Kreispolizei zwar erst in wenigen Wochen veröffentlicht, trotzdem zeichnet sich kein klarer Zuwachstrend ab. "In Mettmann haben wir keinen Zuwachs an Kriminalität feststellen können. Von den zehn Kreisstädten, sind wir in Mettmann sogar an drittsicherster Stelle."

Lediglich im Bereich der Wohnungseinbrüche macht sich Eicker Gedanken. "Dies liegt allerdings nicht an dem Zulauf der Flüchtlinge, sondern wurde bereits mit der Erweiterung der Eurozone beobachtet. 50 Prozent der aufgeklärten Fälle, waren osteuropäischer Herkunft." Auf die Frage des Publikums an Eicker, ob dieser das Gebäude am Benninghof nicht als kontraproduktive Ausgrenzung der Flüchtlinge ansehen würde, konnte dieser ganz klar verneinen. "Ich sehe in diesem Bereich kein Gefahrenpotenzial." Ute Stöcker gab jedoch abschließend zu bedenken, dass Alternativen in Mettmann kaum zur Verfügung stehen.

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