Moskauer Theater des modernen Schauspiels am 28. Oktober in Mettmann Eine "Ikone der Theaterwelt"

Mettmann · Am 28. Oktober können die Mettmanner Bekanntschaft machen mit dem legendären Moskauer Theater des modernen Schauspiels.

Um 19.30 Uhr wird diese "Ikone der Theaterwelt" in der Neandertalhalle Mettmann mit dem Stück "Das Londoner Dreieck" auftreten.

Zur Handlung: Alexander Herzen (Philosoph und Schriftsteller) und sein Freund Nikolai Ogarjow (Dichter und Publizist) waren zwei große und bedeutende Persönlichkeiten der russischen Kultur. Sie gaben gemeinsam im Exil die populäre, oppositionelle Zeitung "Kolokol" (Die Glocke) heraus. "Das Londoner Dreieck" erzählt die bemerkenswerte Geschichte von Alexander und Nikolai, die sich in die selbe Frau verliebt haben. Für den einen war sie die Ehefrau, für den anderen die Geliebte — und doch ein Geheimnis für beide.

"Das Theater des modernen Schauspiels" wurde von dem bekannten russischen Künstler, Theaterregisseur und Pädagogen Josef Reichelhaus auf dem Höhepunkt der Perestroika 1989 gegründet. Zu dieser Zeit entstanden eine Anzahl an experimentellen Studios, sogenannte "Keller-Theater" und kreative Laboratorien, die zu einem großen Teil recht schnell von der Bildfläche verschwunden sind. Das Theater "Schule des modernen Schauspiels" hat diese Phase nicht nur erfolgreich überstanden, sondern ist auch zu einem der gefragtesten und meistbesuchten Theaterschauplätze der russischen Hauptstadt geworden. In den 27 Jahren seines Bestehens hat das Theater vor seinem Publikum mehr als 70 Premieren gegeben.

Auf dem Spielplan des "Theater des modernen Schauspiels" stehen ausschließlich zeitgenössische Stücke. Protagonisten darin sind deswegen meist ganz gewöhnliche Menschen wie du und ich. Als im Theater das Stück "Das Londoner Dreieck" vorgestellt wurde, war das für die Schauspieler somit besonders spannend, denn die Handlung spielt im 19. Jahrhundert. Schnell war entschieden, ohne historische Kostüme geht das nicht. Auch wenn die Maskenbildner keine gezielte Ähnlichkeit mit den Haupthelden erreichen wollten, so haben sie doch die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts genau eingefangen: mit prächtigen Kostümen, Dekorationen, Reifröcken und Musik von Chopin.

Die Theatermacher sind sehr gespannt auf das Interesse der deutschsprachigen Besucher. Eigens für dieses Gastspiel wurde eine Übersetzung des Stückes angefertigt. Wohlwissend, wie unbequem das Lesen eines Textes mit der Laufschrift ist, haben sich die Macher dazu entschlossen, eine Simultanübersetzung über Kopfhörer anzubieten, damit die Besucher das Stück mit seinen russischen Darstellern wirklich genießen können und nicht von der Darstellung abgelenkt werden. Den Text werden professionelle Schauspieler direkt während der Aufführung vorlesen.

(Schaufenster Mettmann)
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