„Der Dart-Boom war mir klar“

Mettmann · Der Dart-Boom hat auch Deutschland erfasst. Früher als "Kneipenspaß" eher despektierlich bezeichnet, werden Turniere in dieser Sportart mittlerweile live im Fernsehen gezeigt und die Hallen platzen aus allen Nähten.

 Hans-Joachim Moog in seinem selbst entworfenen Darttrikot in der Bergklause an der Bergstraße in Mettmann.

Hans-Joachim Moog in seinem selbst entworfenen Darttrikot in der Bergklause an der Bergstraße in Mettmann.

Foto: FF

Der Mettmanner Hans-Joachim Moog kann über den Boom nur milde lächeln. Denn Dart ist für ihn schon seit über 25 Jahren die große Leidenschaft. E-Dart, um genau zu sein. Denn im Gegensatz zum "Steel-Dart", das Superstars wie Phil Taylor und Michael van Gerwen spielen, und bei dem mit Metallpfeilen auf eine Scheibe aus den Fasern der Sisal-Agave geworfen werden, ist E-Dart computergesteuert. So können Spieler wie Hans-Joachim Moog auch im Netzwerk spielen. Und da hat er sich schon mit Spielern aus Australien und Asien gemessen.

"E-Dart- und Steel-Dart-Spieler sind sich häufig spinnefeind", sagt Moog, der für die Magic Arrows aus Hilden startet und auch schon in der Bundesliga gespielt hat. Der Mettmanner mag übrigens beide Spielformen und hat selbst fünf Jahre im Verrein Steel-Dart gespielt, auch wenn das seine E-Dart-Kollegen nicht so gerne hören. Den schon erwähnten Boom des Darts hat er nach eigenen Worten vorher gesehen. "Ich finde das toll und habe schon vor 10 Jahren gesagt, dass der Sport prädestiniert ist, Erfolg zu haben."

Recht hat er, denn mit kleinem Aufwand kann fast jeder Dart spielen. Und das sympathische am Dart ist auch das Auftreten vieler Spieler. Das sind normale Typen wie du und ich, die häufig wenig eitel sind und sich und ihren Sport trotzdem feiern. "Das ist in der Tat sympathisch", sagt Moog, der jedoch die Exzesse und Junggesellenabschiedspartys bei den Turnieren mit gemischten Gefühlen sieht. "Das tut dem Sport nicht gut, da es ja wieder diese Schmuddelecke bedient, aus der wir ja jetzt raus sind." Und Bier trinkt Moog während seiner Spiele auch nicht. "Es gibt Spieler, die machen das, aber dann ist das kein ernstzunehmender Sport." Bei den professionellen Deutschen Meisterschaften gibt es sogar Dopingkontrollen. "Dem gegenüber steht der Thekensport, den es auch gibt", sagt Moog. Und da ist es völlig ok, zwischendurch ein Bierchen zu trinken.
Als Naturtalent bezeichnet sich der 60-Jährige übrigens nicht. Vielmehr hat er sich alles hart erarbeitet. Mit viel Trainingsfleiß und stundelangem Üben. Denn zeitintensiv ist das Dartspielen auf jeden Fall.

(Schaufenster Mettmann/FF)
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