1. Kreis

Verhindern, dass es schlimmer wird

Verhindern, dass es schlimmer wird

"Wir müssen gemeinsam verhindern, dass es schlimmer wird", begrüßt Kreisdirektor Martin Richter die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung.

(RG) Mit NRWeltoffen hat die Landesregierung ein Förderprogramm aufgelegt, das Kreise und kreisfreie Städte bei der Entwicklung integrierter Handlungskonzepte gegen Rechtsextremismus und Rassismus unterstützt. 13 Kreise und kreisfreie Städte erhalten dafür in den kommenden zwei Jahren bis zu 140.000 Euro für die Entwicklung lokaler Handlungskonzepte. Der Kreis Mettmann gehört aktuell zu ihnen.

Die Ausbreitung von Rassismus und Rechtsextremismus wird im Kreis sehr kritisch gesehen. Gemeinsam mit den zehn kreisangehörigen Städten soll deshalb in den kommenden zwei Jahren ein Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus entwickelt werden. Etwa 50 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und verschiedenen Organisationen hatten sich für die Auftaktveranstaltung angemeldet, gekommen sind rund 70. Unter Ihnen waren Integrationsräte und Flüchtlingskoordinatoren, Mitarbeiter aus Jugendämtern und Wohlfahrtsverbänden, Vertreter aus der Politik und viele weitere. Sven Pulst war als Vertreter der Carl-Fuhlrott-Realschule vor Ort, die als Schule ohne Rassismus ausgezeichnet wurde. Für Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, war Volker Seidel, Referent der Landeszentrale für politische Bildung nach Mettmann gekommen.

Die Projektleitung für die Entwicklung des Handlungskonzeptes hat Sandra Hecker vom Kreisintegrationszentrum übernommen. Sie erklärt den Teilnehmern den geplanten Ablauf der Auftaktveranstaltung, aber auch das weitere Vorgehen. "Wir werden insgesamt 10 Regionalkonferenzen abhalten" kündigt sie an. Diese sollen eine breite Beteiligung in den Städten gewährleisten.

Zum Auftakt nahmen die Teilnehmer erst einmal an einem World Café teil. Vier Fragen waren gestellt: Welche Themen sollten bei einem Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus nicht fehlen? Wann wäre das Handlungskonzept ein Erfolg? Was ist uns im Prozess der Entwicklung des Handlungskonzeptes wichtig? Wohin müssen wir schauen für eine umfassende Bearbeitung des Handlungsfeldes? Die Ideen und Antworten waren so zahlreich, dass auf alle Beteiligten viel Arbeit zukommt. In einer anschließenden Podiumsrunde berichtet Axel Meven, Leiter des Sachgebietes Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Mettmann, von der Arbeit des Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Mettmann und dessen langjährigem Bestehen. Er wünscht sich mehr Mittel für Präventionsarbeit. Sven Pulst, als Vertreter der Carl-Fuhlrott-Realschule, Schule ohne Rassismus, begrüßt das Konzept und denkt, dass es erfolgreich ist, wenn Alltagsrassismus aufhört oder zumindest stark abnimmt. Max Guder, Flüchtlingskoordinator in der Stadt Erkrath, möchte nachhaltige Strukturen schaffen. Arlin Cakal-Rasch vom Kreisintegrationszentrum erinnert daran, dass der Weg das Ziel ist und man das Konzept nicht nur als Projekt, sondern als langfristige Maßnahme verstehen sollte. Die Bürger im Kreis sind eingeladen sich in den kommenden zwei Jahren vor allem in die Regionalkonferenzen einzubringen.

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Am 7. Juni, von 17 bis 19.45 Uhr, findet in der AWO-Geschäftsstelle, Bahnstraße 59 in Mettmann ein Workshop "Umgang mit Diskriminierung und Rassismus" statt. Referent ist Dr. Karsten Wilke, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Voranmeldung wird per Email an miriam.rosin@awo-kreis-mettmann.de oder telefonisch unter der Rufnummer 02104 9707 57 gebeten.
Seit dem 13. Mai bis 5. November läuft im Neanderthal Museum die Sonderausstellung 2 Millionen Jahre Migration, die mit einem Blick in unsere früheste menschliche Entwicklungsgeschichte verdeutlicht, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind.