Unfälle mit Personenschäden um mehr als 40 Prozent gestiegen

Kreis · Der Jahresbericht der Kreispolizeibehörde liegt vor. In Mettmann ist die Zahl der Unfälle stark angestiegen, während sich die Kriminalitätsrate nur geringfügig verändert hat.

 Manfred Frorath (Leiter Abteilung Polizei), Landrat Thomas Hendele und Ralf Schefzig (Leiter Direktion Verkehr) haben Zahlen.

Manfred Frorath (Leiter Abteilung Polizei), Landrat Thomas Hendele und Ralf Schefzig (Leiter Direktion Verkehr) haben Zahlen.

Foto: RG

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Verkehrsunfällen mit Personenschaden in Mettmann um 41,7 Prozent angestiegen. Vor allem auf der Düsseldorfer Straße und im Bereich rund um die Innenstadt und den Jubiläumsplatz haben sich Unfälle gehäuft. "Möglicherweise ist das auf den Innenstadtumbau und die veränderte Verkehrsführung zurückzuführen", erklärte Landrat Thomas Hendele in einer Pressekonferenz zum Jahresbericht der Kreispolizeibehörde. Man werde das weiter beobachten, so Hendele. Die Verkehrsunfallhäufigkeitszahl, mit der die Anzahl von Verkehrsunfällen auf 100.000 Einwohner angezeigt wird, ist kreisweit um 6,3 Prozent gestiegen, liegt aber immer noch unter dem Landesdurchschnitt. Der Kreis Mettmann ist der am dichtesten besiedelte Kreis, hat starken Transitverkehr und eine große Zahl von Ein- und Auspendlern, so Hendele und verdeutlicht damit, dass der Kreis im Vergleich mit dem Land, auch nach diesem Anstieg, positiv dasteht. Zugenommen hat auch die Zahl der Unfallfluchten. "Ich bin sehr verärgert darüber, dass es im letzten Jahr 3649 Unfallfluchten gab", sagte Landrat Hendele zu dieser Entwicklung. Dass es sich dabei keineswegs um Kavaliersdelikte handelt, vor allem, wenn Personen zu Schaden kamen, erklärte Manfred Frorath, Leiter der Abteilung Polizei. "Gibt es bei einer Unfallflucht einen Todesfall, wird wie bei einem Mord eine Ermittlungskommission gebildet", beschreibt er den Ablauf. Ralf Schefzig, Leiter der Direktion Verkehr, ergänzt "Zwei von drei Unfallfluchten mit Personenschaden werden aufgeklärt".

Die Unfallentwicklung in Mettmann ist kreisweit eine Ausnahme. Auffällig ist dabei auch die Zunahme der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer. Waren es 2017 noch 67, ist die Zahl in 2018 auf 108 gestiegen. "Mettmann ist flach geworden" bezeichnete der ADFC die Veränderung Mettmanns hin zur Fahrradstadt, die vor allem auf die Zunahme der Pedelecs zurückzuführen ist. Mit 50 Prozent weniger Straßenkilometer als sie durchschnittlich in anderen Städten zur Verfügung stehen, ist Mettmann aber offensichtlich weder auf die vielen Berufspendler vorbereitet, noch auf die zunehmende Anzahl von Fahrrad- und Pedelecfahrern. Die Zahl der Verunglückten ist auch bei Fußgängern von 18 auf 23 angestiegen. Bei motorisierten Zweiradfahrern und Motorradfahrern ist sie nur leicht angestiegen. Auf Altersgruppen bezogen, die die Zahl verunglückter Kinder erfreulicherweise gesunken, während die Zahl verunglückter junger Erwachsener und Senioren deutlich angestiegen ist.

Der vorgelegte Jahresbericht beinhaltet auch die Kriminalstatistik. Die Straftaten insgesamt sind in Mettmann geringfügig um 0,5 Prozent angestiegen. Die Zahl der Diebstähle hat insgesamt um mehr als 20 Prozent abgenommen, während die Straßenkriminalität um 29 Prozent zugenommen hat. Raubdelikte haben um 45 Prozent zugenommen, wobei dabei die Gesamtzahl bei 16 Fällen gegenüber 11 Fällen im Vorjahr lag, was die Prozentzahlen vielleicht ein wenig relativiert. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist um 41,8 Prozent zurückgegangen. Gestiegen sind die Sexualdelikte, was nach der #metoo-Kampagne vielleicht auch auf den gestiegenen Mut der Frauen zurückzuführen ist, sich bei der Polizei zu melden. Die Dunkelziffer dürfte in der Vergangenheit hier und anderen Orts hoch gewesen sein.

Ein aktueller Hinweis von der Kreispolizeibehörde: Die Zahl der Telefonbetrugsdelikte, zu denen seit einiger Zeit vermehrt der vorgetäuschte Anruf von vermeintlichen Polizisten gehört, hat dramatisch zugenommen. Ende Februar gab es bereits so viele gemeldete Fälle, wie im gesamten Jahr 2018. Die Polizei weist darauf hin, dass sie niemals in privaten Haushalten anruft und Menschen auffordert Geld oder Wertsachen an die Polizei zu übergeben. Auch erfolgen von der Polizei keine ausgehenden Anrufe unter der Rufnummer 110. Benachrichtigen Sie bitte umgehend die örtliche Polizei, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten.

(Schaufenster Mettmann/RG)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ein Zentrum der Gefahrenabwehr
Kreis Mettmann leistet sich mit dem Bau am Adalbert-Bach-Platz ein Novum, das Vorbildcharakter für ganz Deutschland hat Ein Zentrum der Gefahrenabwehr
Aus dem Ressort