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Regiobahnerweiterung kostet 100 Millionen Euro

Regiobahnerweiterung kostet 100 Millionen Euro

Gut 20 Mitglieder des Bürgervereins Metzkausen folgten vergangene Woche Dienstag dem Vortrag von Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Kunig, der Einblicke in das Vorhaben der Streckenerweiterung nach Wuppertal Hauptbahnhof liefern konnte.

Der Bauingenieur gab zudem an, dass eine weitere Erweiterung in die andere Richtung vorgesehen sei. "Wir möchten am linken Niederrhein bis nach Viersen ausbauen." Derzeit befindet sich der Geschäftsführer in Verhandlungen mit der Stadt Mönchengladbach. Doch was erwartet die Fahrgäste zukünftig in Richtung Wuppertal? Die Verlängerung wird in zwei Bauabschnitte geteilt. "Wir reaktivieren bereits vorhandene Schienen von vier Kilometern Länge. Der anschließende Neubau beträgt nochmals 1,8 Kilometer. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 100 Millionen Euro, wobei die Regiobahn Dank Fördermitteln lediglich ein Drittel der Investitionssumme selbst aufbringen muss." Bis Dezember 2019 sollen die dortigen Arbeiten abgeschlossen und die Strecke in Betrieb genommen werden.

Eine weitere Neuerung wird sich im Bereich der Parkplätze am Neandertal sowie am Stadtwald einstellen. Dort wird an neuen Parkraumkonzepten gearbeitet. Eine Parkraumerfassung soll künftig bereits auf den zuführenden Straßen darauf hinweisen, wie viele freie Parkplätze für Verkehrsteilnehmer zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit dem VRR wird zudem an einer eventuellen Aufstockung gearbeitet. "Wir müssen zunächst den Bedarf erfassen, am Neandertal könnten wir anschließend beispielsweise in die Höhe aufstocken", verrät Kunig.

Der Geschäftsführer gab in seinem Vortrag zudem an, dass künftig auf Elektromobilität gesetzt wird. Zunächst wird die Teilstrecke von Mettmann bis Wuppertal mit dem elektrischen Streckennetz sowie den dazugehörigen Wagen ausgestattet werden. Die neuen, 67 Meter langen Züge der Marke Stadler vom Typ "Flirt" werden die alten, 30 Meter langen Dieselfahrzeuge der Firma Talent ablösen. Mehrere Türeinstiege vereinfachen das kurze Ein- und Aussteigen für die jährlich rund 7,1 Millionen Fahrgäste. Neben behindertengerechten Toilettenkabinen wird es auch einen "Erste-Klasse-Bereich" geben.

"Zudem haben die neuen Elektrozüge mehr Sitzplätze. Dies ist besonders in den Stoßzeiten morgens und nachmittags sehr wichtig. Mit unseren aktuellen Dieseltriebwagen haben wir in den Stoßzeiten die volle Kapazität ausgeschöpft." Bis 2023 hofft das Unternehmen, auch das restliche Streckennetz auf Elektro umgestellt zu haben. Insgesamt zehn neue Wagen, die im Unterhalt wesentlich kostengünstiger und wartungsarmer sind, sollen dann im Einsatz sein. Da die Höhe der neuen Fahrzeuge tiefer ist, als die bisherigen Altfahrzeuge, muss das Gleisbett durch unterliegenden Schotter angehoben werden.

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Info: Die Regiobahn nahm 1999 ihren Fahrbetrieb auf und nutzt auch heute noch die ehemalige Strecke der Deutschen Bahn. Der Wunsch, die Strecke nach Wuppertal zu erweitern, stellte sich bereits in den ersten Jahren nach Inbetriebnahme ein.

(Schaufenster Mettmann/TB)