Frühling im Eiszeitlichen Wildgehege

Kreis · Endlich lassen die Frostnächte nach und auch die letzten Bäume im Neandertal schlagen aus. Der Mai ist gekommen und mit ihm wurde auch das letzte Auerochsenkälbchen für dieses Frühjahr im Eiszeitlichen Wildgehege Neanderthal geboren.

 Nachwuchs im Eiszeitlichen Wildgehege.

Nachwuchs im Eiszeitlichen Wildgehege.

Foto: Eiszeitliches Wildgehege Neandertal

Das kleine Kälbchen tobt nun mit den großen Geschwistern über die grünen Wiesen. Es ist das letzte von Zuchtstier Onero, der die Herde im Winter verlassen hat. Der neue Auerochsenstier Albrecht hat sich gut in der Herde eingelebt. Er ist weiterhin etwas zurückhaltend, aufmerksam, aber keine Spur aggressiv, auch nicht gegenüber den Jungtieren, die im diesem Jahr nicht seine Nachkommen sind. Und er hat erfolgreich das Bergsteigen gelernt: Nach seinem bisherigem Leben in den flachen, offenen Wiesen des unteren Odertals findet er sich mittlerweile gut zu Recht auf den bewaldeten Berghängen im Neandertal.

Bei einem Spaziergang durch das Düsseltal kann man zurzeit den Frühlingsgesang der Singvögel und das Klopfen der Spechte hören. Innerhalb der Gehege gibt es eine Reihe von toten oder sterbenden Bäumen, die sich ideal für die Futtersuche oder zum Bau von Bruthöhlen für den Specht anbieten. Verlassene Spechthöhlen werden gerne von anderen Vögeln, wie dem Kleiber oder von Fledermäusen genutzt. Auch das liegende Totholz bietet verschiedensten Pflanzen und Tieren Nahrung und Schutz.

Wer am Wisentgehege unterwegs ist, sieht, dass die Bauarbeiten am Zaun des zukünftigen Geheges begonnen haben. In dem Zuge wird auch der obere Zaun der Auerochsenweide von der Aussichtsplattform aus erneuert. Solange die Bauarbeiten andauern, sind die Auerochsen natürlich von diesem Teil des Geheges ausgesperrt.

Am Tarpanstall gab es ebenfalls eine kleine Baustelle. Hier wurde der Außenzaun ersetzt. Und auch die Tarpane haben Nachwuchs: Die beiden Stutfohlen wurden Ende März und Anfang Mai geboren. Die ältere der beiden, Melody, schließt sich schon den beiden Jährlingen aus dem letzten Jahr an, die ebenfalls noch in der Herde leben, während sich ihre gerade geborene Schwester noch nahe bei Mutter Mississippi hält. Von Hengst Kasimir musste das Team des Wildgeheges sich aus züchterischen Gründen trennen. Er lebt jetzt mit zwei Artgenossinnen aus dem Gehege nicht weit vom Wildgehege Neandertal entfernt bei privaten Tarpanliebhabern. Wer das Gehege einmal bei einer Führung erleben möchte, der ist am Freitag, 12. Mai, von 17 bis 19 Uhr, zu einer Wanderung rund um das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal eingeladen. Während der Wanderung werden Jutta Scheuß von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises und Hegemeisterin Hanna Walter den Teilnehmern die Tiere vorstellen, die auf den Weiden des Wildgeheges leben.

Die Teilnehmer erfahren, was ein Aalstrich ist und warum die Tarpane gestreiftes Fell an den Beinen haben. Außerdem werden die Auerochsenherde und die beiden Wisentdamen besucht. Nebenbei gibt es Wissenswertes zu den Besonderheiten des Naturschutzgebietes Neandertal.
Treffpunkt für die Wanderung ist der Zentralparkplatz am Neanderthal Museum. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Eine Anmeldung zur Wanderung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.

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