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Der Bauspielplatz am KHG: Willkommen in Phantasien!

Der Bauspielplatz am KHG : Willkommen in Phantasien!

So manch ein Städteplaner könnte Ideen auf dem Bauspielplatz der Stadt Mettmann sammeln. In nur sechs Wochen hat sich der untere Schulhof des Konrad-Heresbach-Gymnasiums in eine florierende Stadt samt Rathaus, Teestube und Kiosk verwandelt.

Und die Geschäfte laufen gut auf dem Bauspielplatz. Die Kinder haben da so ihr eigenes Wirtschaftssystem entwickelt. Gezahlt wird mit Murmeln. Für die bunten Glasperlen gibt es dann Süßigkeiten und andere Leckereien. Chantal (12) und Maike (11) sind echte Murmelmillionäre. "Wir haben ein Kiosk gebaut und verkaufen ganz viele verschiedenen Sachen", sagen die beiden Freundinnen.

Seit schätzungsweisen 40 Jahren gibt es den Bauspielplatz der Stadt Mettmann schon. Früher fand dieser noch auf dem alten Hammerplatz statt, zog aber bereits vor mehreren Jahrzehnten auf den Schulhof um. "Kinder ab sechs Jahren dürfen teilnehmen. Ab 14 Jahre rutscht man ins ehrenamtliche Jugendteam und betreut ein wenig mit", sagt Meera Tucholke vom städtischen Jugendamt. Spenden sind für die Orga besonders wichtig. Rund 50 Firmen in und um Mettmann sammeln das gesamte Jahr über Holz und Paletten. "Der Bauhof sammelt zentral alles und liefert das Holz am Ferienbeginn an. In diesem Jahr haben wir gut 2000 Paletten verarbeitet", erklärt Markus Kier. Seit drei Jahren leitet Kier bereits den Ferienspaß.

Bei Regen geht es in das benachbarte Jugendhaus. "Dann gibt es ein Regenprogramm." Durchschnittlich 70 Kinder finden täglich den Weg nach Phantasien, wie das Holzhüttendorf liebevoll genannt wird. Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Sozialdezernentin Ute Piegeler sowie Jugendamtsleiter Stephan Wischnewski sind ganz begeistert von dem Ideenreichtum der Kinder. "Die Häuser sind teilweise sogar zweigeschossig. Das war sicher nicht einfach", ist sich die Verwaltungsspitze sicher.

Als Belohnung für sechs Wochen Bauarbeiten gibt es zum Abschluss für alle Kinder und Beteiligten eine kühle Erfrischung. Gleich mehrere Liter Eis werden gemeinsam mit Obstschiffchen verspeist. "Wir haben darauf geachtet, dass wir täglich einen kleinen Snack in Form von Obst oder Gemüse anbieten", erklärt Meera Tucholke. "Dieses Angebot konnten wir wiederum nur stemmen, weil sich auch die Eltern durch Essensspenden eingebracht haben." Fünf Mitarbeiter sowie eine Vielzahl von Ehrenamtlern betreuen den Bauspielplatz in diesem Jahr. Auch Dank ihrer Hilfe ist das Angebot für die Kinder stets kostenlos.

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)