1. Die Stadt

Wie die letzte Mohikanerin...

Wie die letzte Mohikanerin...

...hält Hanim Kör mit Monchi's Schuh- und Schlüsseldienst in der Conle-Passage durch. "Wenn ich nicht so eine treue Stammkundschaft hätte, hätte ich längst aufgegeben", verrät Hanim Kör.

Reich kann sie mit ihrem Schuh- und Schlüsseldienst an dieser Stelle nicht werden. Es reicht gerade so zum Leben. Es könnte besser sein und es war auch schon einmal besser in der Conle-Passage als diese noch einen Ein- und Ausgang zu Karstadt hatte. "Damals hat es hier richtig gebrummt. Die kleinen Läden waren alle besetzt", erinnert sich Hanim Kör an diese aus ihrer Sicht schönen Zeiten. Vor kurzem hat auch ihr Nachbar Jürgen Grewing aufgegeben und seinen Tabakladen geschlossen. Jetzt hat sie nicht einmal mehr einen Nachbarn, mit dem sie tagsüber ein paar Worte wechseln kann. Mittlerweile wird sie nur noch von Stammkunden oder über deren Empfehlung gefunden.

Seit Wochen ist die Rolltreppe in der Passage abgebaut. An ihrem Platz befindet sich ein Bretterverschlag, auf den Kunden des Schuh- und Schlüsseldienstes oder Besucher des Berger Sozialwerks zulaufen, wenn sie sich überhaupt noch in die Passage trauen. "Hier ist es so gruselig, hier könnte man einen Tatort drehen", äußerte sich ein Kunde. Hanim Kör ist dankbar, dass ihre Kunden ihr dennoch die Treue halten. Vor kurzem hat sie mutig eine hochwertige Schuhmarke direkt vom Hersteller mit ins Programm genommen, um ihren Kunden etwas Neues zu bieten.

Vorn im Eiscafé San Marino hat man den Sommer über nur wenig vom Zustand im Inneren der Passage gespürt. Nur an den wenigen Schlechtwettertagen, wenn Kunden ihr Eis oder ihren Cappuccino lieber drinnen genossen haben, hatten diese einen Blick auf den Bretterverschlag und wunderten sich. Die Löwen Apotheke, die ihr Kosmetik-Angebot in einem Teil der ehemaligen Schleckerfiliale präsentiert, hat den Zugang innerhalb der Passage gar nicht erst in Betrieb genommen.

Kunden betreten die Räumlichkeiten von der Außenseite. Der Gemüseladen nebenan, der ebenfalls einen kleineren Teil der ehemaligen Schleckerräume nutzt, ist gar nicht erst an die Passage angebunden. Wir wollten wissen, ob mit dem Umbau der Königshof Galerie eventuell auch wieder die Option bestehe, dass der Durchgang geöffnet wird und Kunden von der Bushaltestelle aus einen Zugang zu beiden Gebäuden erhalten. Wir wollten auch wissen, welche Pläne aktuell für die Conle-Passage bestehen und haben beide Eigentümer angeschrieben.

"Die Passage steht vor einer Sanierung. Geplant ist, das Eiscafé im Inneren auszuweiten. Anstelle der Rolltreppe, die zu einem Sicherheitsrisiko geworden ist, soll eine offene Treppe nach oben entstehen und oben wird ein Tanzstudio einziehen", erklärt Michael Lang, Leiter "Immobilienmanagement und Projektentwicklung" bei Conle. Interesse, den Durchgang wieder zu öffnen bestehe zwar, aber bisher habe man von den Besitzern der Königshof Immobilie dazu keine klare Aussage erhalten. Inzwischen seien die Bauanträge für die genannten Planungen gestellt worden. Die Genehmigung seitens der Stadt stehe aber noch aus, erklärt er den derzeitigen Stillstand in der Sanierung der Passage.

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Ähnlich sehen auch die Pläne in der Königshof Galerie aus, wie Dr. Christof Glatzel erklärt, der die weitere Entwicklung im Auftrag der ILG betreut. "Für den neuen Ankermieter Action wird der hintere Teil, in dem C&A und der Spielwarenladen angeordnet waren, zur attraktiven Ladenfläche umgebaut. Diese wird bis vorn zu dm reichen, wodurch der lange Gang verschwindet", erklärt er. Auf die Frage, ob denn ein zweiter Ein- und Ausgang von Action zur Conle-Passage hin denkbar wäre, antwortet Glatzel "Dazu ist heute kaum noch ein Filialist bereit". Er erklärt, dass zwei Kassenstandorte und mehr Personal notwendig seien und das Diebstahlrisiko höher wäre. Gespräche wollen beide Immobilienentwickler dennoch in der kommenden Zeit führen und vielleicht entstehen dabei ja ganz neue Ideen, die dann für Kunden und auch für Monchi's Schuh- und Schlüsseldienst attraktive Lösungen bieten.

(Schaufenster Mettmann/RG)