Leserbrief zum Bürgermeister "Treibjagd auf den Platzhirsch"

Mettmann · Zur Diskussion über den Bürgermeister erreichte uns folgender Leserbrief.

"Die Saison zur Jagd auf Platzhirsche hat noch nicht mal begonnen (Start laut Jagdgesetz erst am 1. September), da blasen einige schon zur Treibjagd auf Mettmanns Bürgermeister. So wollte die CSFU (nein, keine neuartig bezeichnete Krankheit, sondern eine unheilige Allianz von CDU, SPD, FDP und UBWG) Herrn Dinkelmann gar wegen einer Bagatelle nötigen, seinen Sommerurlaub abzubrechen. Dabei braucht er für jedermann erkennbar Erholung, sah man ihn doch zuletzt tapfer an Krücken durch die Stadt humpeln. Wollen diese 'Spaßvögel' allen Ernstes unseren gewählten Bürgermeister fertig machen? Zu Recht nennt das 'Schaufenster' vom 17. August ihre Forderung völlig überzogen. Peinlich: Auch eine verhinderte Amtsbewerberin agiert mitten in der fiesen Jagdgesellschaft. Ein Schelm, der Arges hinter derart auffälligem Engagement vermutet?

'Cui bono - wem zum Vorteil?' fragten schon die alten Römer. Warum haben es einige so eilig mit dem Abriss der Stadthalle und fürchten den von der hiesigen Verwaltung nachgefragten Denkmalschutz wie der Teufel das Weihwasser? Da kommen Erinnerungen hoch an die Freundschaftsbande von Kommunalpolitik und Bauwirtschaft. Wurde das Grundstück schon in Hinterzimmern verzockt? Keine Verschwörungstheorie, sondern redlich verdientes Bürgermisstrauen! Mancher will uns ernsthaft glauben machen, von dem Erlös der Trümmer dieser von Bürgern liebevoll 'Laubfroschoper' getauften grünen Stadthalle könne ein gleichwertiges Kulturzentrum geschaffen werden. Wer solches behauptet, leidet mutmaßlich in Besorgnis erregendem Ausmaß an Defiziten beim Rechnen. Vielleicht zählt sie/er aber selbst zu den Ratsmitgliedern, die noch vor wenigen Jahren für den Verkauf der Parkplätze gegenüber Stadthalle stimmten und so deren Betrieb nachhaltig sabotierten. Heute beklagen dieselben laut den Zuschussbedarf. Der Jahrmarkt der Heuchelei ist eröffnet."

Bernhard Stoll, Mettmann

Hinweis

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

(Schaufenster Mettmann)
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