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Tagesmütter sind gefragt

Tagesmütter sind gefragt

Der Bedarf an Tagesmüttern (und -vätern) wächst stetig. Die Betreuung, gerade für Kinder unter drei Jahren, ist ein wichtiger Baustein in der kommunalen Kinderbetreuung geworden.

Dabei gibt es das Angebot noch gar nicht lange, wie Elke Giannona vom Fachdienst Kinderpflege der Stadt Mettmann sagt. "Als ich vor rund zehn Jahren mit den ersten Tagesmüttern begann, wurden acht Kinder von drei Personen betreut. Der Trend hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Mittlerweile bevorzugen Eltern die familiärere Atmosphäre für ihre Kinder. Die großen Kindertageseinrichtungen werden eher als Alternative genutzt", sagt Giannona. Um der starken Nachfrage gerecht zu werden, wirbt die Stadt weitere Tagesmütter an. "Derzeit haben wir in Mettmann 36 Tagesmütter, die entweder alleine oder in Großtagespflegen zusammen arbeiten. Perspektivisch werden es im Sommer 40 Personen sein."

Das ist noch immer nicht genug für die Kreisstadt, denn Bedarf ist weiterer vorhanden. Um über das Aufgabenfeld der Tagesmutter, die Anforderungen, aber auch über Leistungen und Unterstützung zu informieren, lud der Fachdienst Interessierte ins Mehrgenerationenhaus ein. "Wir haben in diesem Jahr bereits sechs neue Tagespflegepersonen für uns gewinnen können", sagt Isabelle Umierski. "Als Grundvoraussetzung für eine Tätigkeit im Tagespflegebereich muss eine Qualifizierung von 160 beziehungsweise 80 Stunden - richtet sich nach den pädagogischen Vorkenntnissen - absolviert werden", erklärt die städtische Mitarbeiterin. Die Kosten von rund 800 Euro müssen selbst finanziert werden. Eine weitere Voraussetzung sind die kindgerechten Räumlichkeiten, in denen die Betreuung stattfinden soll. "Die Räume werden von uns auf Tauglichkeit überprüft. Günstig ist es zu Beginn immer, in den eigenen Räumen zu beginnen und sich zukunftsorientiert in einer Großtagespflege zusammenzuschließen."

Dabei steht besonders der Austausch im Fokus des Arbeitsalltages. "Ein stetiger Austausch der Betreuungspersonen ist wichtig. Einmal im Monat finden auch Netzwerktreffen aller Tagesmütter statt." Einzelpersonen können maximal fünf Kinder betreuen. In Großtagespflegen dürfen es bereits neun Kinder sein. Beispiel: Für ein Kind mit einer 30-stündigen Wochenbetreuung werden derzeit 709 Euro gezahlt. "Wenn Mettmanner Kinder vermittelt werden, übernimmt die Stadt noch weitere Leistungen. So wird Hälftig die Kranken-, Renten- und Unfallversicherung sowie das Krankengeld übernommen", erklärt Elke Giannona. "Das Land fördert den Berufsstart ebenfalls. Hier können in den eigenen Räumen bis zu 500 Euro pro betreutem Kind für Ersteinrichtungen bezuschusst werden. In Fremdimmobilien sogar maximal 3500 Euro insgesamt." Eine weitere Hilfe ist der neu eingerichtete Stützpunkt am MGH. Dort können Kinder Betreuung finden, wenn die Tagesmütter urlaubs- oder krankheitsbedingt schließen müssen.

Der Wunsch nach Tagesmüttern ist allgegenwärtig. "Die Nachfrage ist in diesem Jahr so groß, dass es knapp wird allen Anmeldungen gerecht zu werden."

(Schaufenster Mettmann/TB)