Peter Langbehn von der Lettlandhilfe braucht neue Lagermöglichkeiten "Sonst ist bald Schluss mit dem Engagement"

Mettmann · Sie gleichen einem gigantischen Trödelladen, die Lagerhallen von Peter Langbehn. Auf dem Gelände der Firma Eismann in Mettmann hat der Pensionär gleich in mehreren dieser großen Hallen alles gesammelt, was er für noch brauchbar hält.

Peter Langbehn braucht Unterstützung
3 Bilder

Peter Langbehn braucht Unterstützung

3 Bilder

Die riesigen Hallen sind vollgestopft mit Möbeln, Bildern, Lampen, Krimskrams und was man noch für einen intakten Haushalt benötigt. Dabei geht die gesammelte Ware nicht etwa für viel Geld über die nicht vorhandene Ladentheke. Langbehn verfolgt ein ganz anderes Ziel. Mit dem umfangreichen Bestand unterstützt der Ehrenamtler seit mittlerweile 22 Jahren Menschen in Lettland. Mehrmals im Jahr schickt er ganze Containerladungen auf die Reise ins Baltikum.

Kaum ein Mettmanner hatte noch nie Kontakt mit dem rüstigen Rentner. "Wir spezialisierern uns vorwiegend auf Haushaltsauflösungen", sagt er. Mit einem kleinen Transporter wird das kostbare Gut in die großen Hallen gefahren. "Doch damit könnte bald Schluss ein. Die Hallen sollten bereits bis Ende September geräumt sein. Ich suche nach neuen Lagermöglichkeiten", sagt Peter Langbehn, der Mitte November noch immer in einem "Meer" aus Tischen, Stühlen und Kartons steht. In den letzten Jahren gingen über 200 LKW auf die Reise. "Ich habe dabei fast alle aus eigener Tasche gezahlt. Das sind rund eine halbe Millionen Euro zusammen gekommen", sagt der engagierte Mettmanner.

Durch einen Zeitungsartikel wurde Winfried Bleckmann auf Langbehns aktuelles Problem aufmerksam. Der Inhaber der Klotz Technics GmbH und Co. KG, einem Vertriebshandel für technische Gummiwaren, konnte Kontakte zu preisgünstigeren Spediteuren herstellen. "Wir haben in unserer Branche mit zahlreichen Speditionen zu tun. Als ich las, dass Herr Langbehn rund 2.400 Euro für eine Tour zahlt, wusste ich, dass es billiger gehen muss." Der Mettmanner Unternehmer stellte die Verbindungen zu einem Spediteur in Hamburg her und sponserte abschließend selbst eine Lettland-Tour im Wert von 2.000 Euro.

In den letzten drei Monaten verließen ganze zehn Großtransporter die Lagerhallen an der Seibelstraße. "Sonst habe ich immer versucht, einen pro Monat loszuschicken. Doch jetzt müssen die Räume schnellstmöglich leer werden", sagt Langbehn, der immer wieder Unterstützung von Freunden und Bekannten erhält.

Warum sich ausgerechnet ein Kontakt nach Lettland aufgebaut hat, kann Peter Langbehn erklären. "Das Heinrich-Heine-Gymnasium hatte Transporte nach Königsberg geplant, da habe ich mich engagiert. Wenig später stand ein Aufruf der evangelischen Kirche Wülfrath in der Zeitung. Die planten einen Transport Richtung Lettland. Und so bin ich eben dabei geblieben. Ich mache nichts nur für einen Tag, sondern engagiere mich langfristig."

Doch wenn der Mettmanner nicht schnellstmöglich neue Räumlichkeiten findet, könnte bald Schluss sein mit dem Engagement. "Mir ist es wichtig, dass die Räume trocken und geschlossen sind. Über die Jahre haben wir schon einige Umzüge hinter uns gebracht. Es wäre schön, wenn sich abschließend noch eine Möglichkeit ergeben würde."

(Schaufenster Mettmann/Tanja Bamme)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort