Ungewöhnliche Verkehrserziehung an der Katholischen Grundschule Schulklasse verschwindet im toten Winkel

Mettmann · Sie kamen zu viert und brachten einen 12-Tonner mit. Am Montag erhielten die vierten Klassen der KGS Besuch von der Spedition Wilhelm Caspers aus Wülfrath mit den LKW-Fahrern Daniel Fröhlich und Mike Politschke.

Ungewöhnliche Verkehrserziehung an der Katholischen Grundschule: Schulklasse verschwindet im toten Winkel
Foto: KGS

Ziel der Aktion war es, die Schüler über die Gefahren des toten Winkels im Straßenverkehr aufzuklären. Unterstützung erhielten sie von Tanja Smigoc vom Straßenverkehrsamt und Udo Loppnow von der polizeilichen Verkehrsunfall-Prävention.

Diese Aktion hat einen traurigen Anlass: Jedes Jahr verunglücken etwa 400 Radfahrer bei Abbiegeunfällen, obwohl sie sich rein rechtlich gesehen vollkommen richtig verhalten haben. Die meisten Unfälle passieren, wenn ein geradeaus fahrender Radfahrer sich neben einem LKW befindet, der nach rechts abbiegen will. Der Radfahrer hält sich im sogenannten toten Winkel auf, den jeder Autofahrer kennt. Bei LKWs sind die nicht oder nur schwer einsehbaren Bereiche jedoch viel größer als bei jedem PKW. Biegt der LKW dann ab, erfasst er den Radfahrer. Wer bei dieser Begegnung den Kürzeren zieht, lässt sich leicht ausmalen.

Zur Demonstration wird neben dem Caspers-LKW eine grüne Plane mit der Aufschrift "Toter Winkel" auf den Boden gelegt, auf der die ganze Klasse mühelos Platz findet. Dann klettern die Schüler paarweise in den Führerstand müssen erstaunt feststellen, "dass man die ganze Klasse nicht gesehen hat, wenn sie im toten Winkel stand" (Carlotta, 10 Jahre).

Der LKW, ein DAF 105.460, ist vorschriftsmäßig mit sechs verschiedenen Rückspiegeln ausgerüstet, doch Daniel Fröhlich weist darauf hin, dass es gerade in schwierigen Verkehrssituation wie schlechtem Wetter oder blendendem Gegenverkehr kaum möglich ist, sämtliche Spiegel ständig im Blick zu haben. Dennis (9 Jahre) fasst das so zusammen: "Ich fand es auch richtig gut, wie die Leute das da erklärt haben, dass die LKW-Fahrer das sehr schwer haben und überall hingucken müssen und manchmal nicht alles sehen." Und bei dieser neuen Sichtweise auf den Beruf eines Kraftfahrers haben die Kinder dann auch für benötigte Lenkpausen vollstes Verständnis: "Ich fand das cool, dass zwei Betten im LKW hinten drin waren", schwärmt Anni (9 Jahre).

Die Botschaft an die Kinder ist deutlich: "Stellt euch nie neben einen LKW, sondern bleibt besser mit einigem Abstand dahinter. Und sucht Blickkontakt zum Fahrer. Wenn ihr den Fahrer seht, heißt das noch lange nicht, dass er euch auch wahrnimmt."

Schulleiterin Sabine Melka bedankt sich noch einmal bei allen Beteiligten: "Eine fantastische Lehrstunde … Diesen Schulmorgen werden die Kinder nicht vergessen - und genau so soll es sein!"

(Schaufenster Mettmann)
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