1. Die Stadt

„Schulentwicklung in Mettmann aus Sicht der betroffenen Kinder führen“

„Schulentwicklung in Mettmann aus Sicht der betroffenen Kinder führen“

Seit Auflösung der Hauptschule wird wieder intensiver über die Entwicklung der Schullandschaft in Mettmann diskutiert.

Zurzeit arbeitet die Stadt mit externer Hilfe an einem neuen Schulentwicklungsplan. Um auch Kindern mit Hauptschulempfehlung ein Schulangebot vor Ort anzubieten, wird gegenwärtig von einer politischen Mehrheit im Rat die Einrichtung eines Hauptschulzweiges an der Realschule favorisiert. Zugleich gibt es Befürworter für die Gründung einer Gesamtschule, die aber nicht nur für die Realschule, sondern auch eines der beiden Gymnasien in Mettmann das Aus bedeuten könnte. Beide Gymnasien haben bisher aber ausreichende Anmeldezahlen.

Der auch für Mettmann zuständige Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU), ist Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung ist, verweist darauf, dass Mettmann schon jetzt eine hohe 'Auspendlerzahl' bei den Schülern habe.

Sträßer: "Die Diskussion muss stärker aus Sicht der betroffenen Kinder geführt werden. Die Auflösung der Hauptschule hat doch gerade Kindern mit einer Empfehlung für diesen Bildungsweg die Schule vor Ort genommen. Ziel sollte doch die Prüfung sein, ob auch für diese Kinder eine wohnortnahe und begabungsgerechte gute Schulausbildung vor Ort angeboten werden kann. Neben der Gesamtschule und der Sekundarschule bietet das Schulgesetz mit dem § 132c - also der Einrichtung eines Hauptschulzweiges an der Realschule vor Ort — dafür eine zusätzliche Möglichkeit an."

Aussagen, dass für den § 132c Ausführungsbestimmungen fehlen oder die Regelung nur auf den ländlichen Raum beschränkt sei, hält Sträßer für falsch: "Diese Variante ist genau für den Fall wie hier in Mettmann geschaffen worden, dass in einer Stadt die letzte Hauptschule geschlossen wurde. Laut Auskunft des Schulministeriums gibt es bereits jetzt eine zweistellige Zahl von Realschulen, die das Modell praktizieren. Richtig ist, dass wir - vor allem im Interesse der Kinder mit der Eignung für Real- und Hauptschulen - diese Möglichkeit noch flexibler und attraktiver gestalten wollen. Insoweit kann ich die Aussagen meines Kollegen Moritz Körner nur bestätigen."

Auch Meldungen, dass das Land oder die Bezirksregierung Bedenken haben, einen Hauptschulzugang an der Realschule in Mettmann zuzulassen, kann Sträßer nicht nachvollziehen: "Das Land setzt zwar den rechtlichen Rahmen und die Bezirksregierung erteilt am Ende die Genehmigung. Aber es ist Aufgabe des Schulträgers, also von Rat und Verwaltung, die richtigen Weichenstellungen für die Schullandschaft vor Ort zu stellen. Weder das Land noch die Bezirksregierung sollten und können hier über das Gesetz hinaus inhaltliche Vorgaben machen."

  • EVK-Geschäftsführerin Jessica Llerandi Pulido und Martin
    Ausreichende Finanzierung muss sichergestellt sein : Martin Sträßer: „Das EVK ist unverzichtbar“
  • Die Grünen vor ihrer neuen Geschäftsstelle:
    Grüne : „Hier sind wir sichtbar und ansprechbar“
  • Bürgermeisterin Sandra Pietschmann dirigierte das Tambour-
    Bürgerinnen und Bürger aus Mettmann entscheiden per Online-Wahl : Heimatpreis geht an Schützenbruderschaft

Gleichwohl erinnert der Abgeordnete daran, dass eine gute Schulentwicklungsplanung auch die Nachbarstädte mit in den Blick nehme und Möglichkeiten der Zusammenarbeit prüfe. Auch hier mache das Schulgesetz dem Schulträger aber keine Vorgaben, schon gar nicht für bestimmte Schulformen. "Wir müssen weg von der ideologisch motivierten Schulstrukturdiskussionen. Wir müssen wieder stärker von den Begabungen der Kinder her denken, die bestmöglich zu fördern sind. Unser Zukunftsproblem sind nicht zu wenig Akademiker, sondern zu wenig gut und praktisch ausgebildete Fachkräfte", so Sträßer abschließend

(Schaufenster Mettmann)