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Schießt jemand auf Katzen?

Schießt jemand auf Katzen?

Gibt es in Mettmann-Süd einen Katzenhasser, der mit einem Luftgewehr auf die Vierbeiner schießt? Zwei Fälle von kuriosen Verletzungen sind bisher bekannt, doch die Dunkelziffer könnte höher liegen.

Kirsten und Detlev Adolphy und ihre beiden jugendlichen Söhne lieben ihre beiden Stubentiger. Besonders Max hat es ihnen angetan. Mit seiner offenen, für eine Katze eher ungewöhnlich zutraulichen Art ist er der Star im Haus. Der fünfjährige Freigänger ist abenteuerlustig und streunt rund um die Schumannstaße, wo die Adolphys in Mettmann-Süd wohnen, durch die Natur und erfreut sich seines Lebens.

Doch seit vergangener Woche ist vieles anders. "Da kam Max heim und hat sich ständig an seiner Seite geleckt", erinnert sich Kirsten Adolphy. Was noch ungewöhnlicher war, der unternehmungsfreudige Kater wollte gar nicht mehr raus. Ein Besuch beim Tierarzt brachte dann den Grund für das Verhalten des Tieres zu Tage: Eine kleine, runde, nach einem Einschussloch aussehende Wunde wurde unterhalb der Rippen entdeckt. "Das Diabolo oder Projektil fehlte zwar, aber der Veterinär war sich sicher, dass das nur von einem Luftgewehr stammen könne. Solch ein glattes, kreisrundes Loch entsteht nicht einfach so", sagt Detlev Adolphy. Es folgte ein Anruf bei der Polizei. "Die bot mir an, Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Die Erfolgschancen, noch jemanden belangen zu können, waren jedoch gering", so Detlev Adolphy, dem von Bekannten aus Mettmann-Süd ein ähnlicher Fall geschildert wurde. Deren Katze wies ebenfalls eine rätselhafte Wunde auf. "Das Tier musste wie unser Max mit Antibiotika behandelt werden, um eine Infektion zu bekämpfen", sagt Kirsten Adolphy.

Die Wunde hat sich bei Max mitterweile verkapselt und noch muss er einen provisorischen Verband tragen. Doch der Kater wird langsam wieder der Alte, ist allerdings noch etwas scheu. Bei Frauchen und Herrchen bleibt jetzt die Sorge, dass jemand da draußen auf Katzen schießt. "Max ist viel auf den nahe gelegenen Wiesen unterwegs, ebenso im Wald oder in fremden Gärten", sagt Detlev Adolphy. "Das kann man nicht verhindern. Aber es gibt andere Wege, Tiere zu vertreiben. Schießen ist doch wohl das Letzte." Detlev Adolphy möchte seine Nachbarn und die Anwohner von Mettmann-Süd sensibilisieren, deshalb hat er sich an die Öffentlichkeit gewandt. "Und vielleicht liest das hier ja auch der Täter und überlegt sich das nächste Mal, dass man nicht auf wehrlose Tiere schießt."

(Schaufenster Mettmann/FF)