Politsatire Bye Bye Bundeskanzler mit "Welturaufführung" in Mettmann

Mettmann · Etwas skurril ist die Szenerie ja schon: Bürgemeisterkandidatin Andrea Rottmann steht mit Schauspieler Daniel Wandelt alias Richard Freiherr von Wittekind auf der Bühne der Neandertalhalle und beide liefern sich eine Art TV-Duell über aktuelle Mettmanner Themen.

 Richard Freiherr von Wittekind (Daniel Wandelt) lieferte sich auf der Bühne des Theatersaals der Neandertalhalle ein Rededuell mit der SPD-Bürgermeisterkandidatin Andrea Rottmann.

Richard Freiherr von Wittekind (Daniel Wandelt) lieferte sich auf der Bühne des Theatersaals der Neandertalhalle ein Rededuell mit der SPD-Bürgermeisterkandidatin Andrea Rottmann.

Foto: FF

Anlass für diese Improvisation ist das neue Stück "Bye Bye Bundeskanzler", eine Politsatire des Theaters Rhein Ruhr, die Anfang Mai in Mettmann uraufgeführt wird. Andrea Rottmann hat dafür die Schirmherrschaft übernommen und rührt nun auf der Theaterbühne mit vollem Einsatz und ohne Hemmungen die Werbertrommel. Angesprochen auf die anstehenden Baumaßnahmen in Mettmann fordert Rottmann augenzwinkernd neue Schuhgeschäfte und Frisöre an jeder Ecke der Innenstadt. "Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal für mich als Bürgermeisterin Mettmanns." Zusätzlich müsse das neue Pflaster High-Heel-freundlich sein und wenn dies nicht möglich wäre, so könnten doch zumindest pinke oder rote Teppiche für die stöckelnden Damen ausgerollt werden. "Der Name Mettmann ist zudem total frauenfeindlich", sagt Rottmann und zeigt echtes komödiantisches Talent. "Mettmann-Bindestrich-Frau wäre da schon angemessener." Ein Denkmal der "Neandertalerin" auf dem Königshofplatz rundet dann die witzig gemeinten Forderungen der SPD-Kandidatin ab. Rottmann ist in ihrem Element und stiehlt dabei sogar Schauspielprofi Daniel Wandelt ("Unter uns") etwas die Show...

"Bye Bye Bundesklanzler" wird am am 8., 9. und 10. Mai sowie am 6. Juni als "Welturaufführung" in Mettmann zu sehen sein. "Nach dem inszenatorischen Schwergewicht Hamlet im Jahr 2013 möchten wir mit Bye Bye Bundeskanzler das aktuelle Politgeschehen auf die Schippe nehmen", sagt Regisseur Orlando Schenk, der das Stück über den Kanzlerkandidaten Freiherr von Wittekind von der "Partei Unabhängiger Freiherren" (PUF) gemeinsam mit Autor John Schöllgen inszeniert. Der Protagonist des komödiantischen Fünf-Mann-Stücks vereinigt dabei Facetten gefallener Politstars wie Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Ex-Bundespräsident Christian Wulff und Italiens Bunga-Bunga-Ministerpräsident Silvio Berlusconi. "Wittekind hat eine tätowierte Frau, eine junge und knackige Praktikantin, eine Vorliebe für schlüpfrige Witze und Veuve Clicquot sowie eine Doktorarbeit, die er natürlich nicht selbst geschrieben hat. Als die Presse von alldem erfährt, muss sich der Kanzlerkandidat zurück nach oben kämpfen", sagt Autor John Schöllgen, der das Stück als Auftragsarbeit für das Theaters Rhein Ruhr geschrieben hat.

"Wir fügen in das Stück auch aktuelle Geschehnisse mit ein, so dass die Griechenlandkrise mit Tsirpas und Varoufakis ebenfalls thematisiert wird. Wir hoffen natürlich auf einen Erfolg in Mettmann", sagt Regisseur Orlando Schenk, der später gerne mit dem Stück auf Tournee in der Umgebung gehen würde. "Doch zunächst konzentrieren wir uns ganz auf die Mettmanner Auftritte."

Karten für "Bye Bye Bundeskanzler" gibt es unter anderem in der Stadtbibliothek.

Info

Das Theater Rhein Ruhr möchte für die Mettmanner inszenieren, deshalb finden die Premieren des Vereins in Mettmann statt. Mehr unter www.theaterrheinruhr.de

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)
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