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Die Hitze macht Landwirt Carl Comberg wenig zu schaffen: Mettmann als Insel der Glückseligen

Die Hitze macht Landwirt Carl Comberg wenig zu schaffen : Mettmann als Insel der Glückseligen

"Sehr entspannt", sagt Carl Comberg lachend. Es ist gerade 18 Uhr und er genießt Pfeife rauchend seinen Feierabend auf der heimischen Terrasse.

Das ist zur Erntezeit normalerweise ganz anders. Da muss jeder Tag geplant werden. Abgeernteter Weizen muss erst durch die Trocknungsmaschine laufen und den Wetterbericht haben die Landwirte fest im Blick. Aber in diesem Jahr ist die Ernte bereits eingefahren. Die Trocknungsmaschine wurde nicht gebraucht. Die Erträge von Gerste, Raps und Weizen sind gut und auch die Zuckerrüben sind gut gewachsen. Beim Mais müsse man abwarten, aber auch hier sind die Prognosen gut. Mettmann scheint die Insel der glückseligen Landwirte zu sein. Das liegt am Lößboden erklärt Comberg, der puffere das ab. Für Landwirte in anderen Städten sähe das zum Teil anders aus, denn überall, wo die Böden sandiger sind, versickert das Wasser schnell.

"Vor zwei Jahren hatten auch wir Probleme. Da hat der viele Regen zu 20 Prozent Ernteeinbußen geführt", erzählt Carl Comberg. Im Gegensatz zu Landwirten in anderen Regionen freut er sich über den heißen Sommer. "Von mir aus könnte das immer so sein", sagt er. Ein kleines bisschen Regen zwischendurch hätte er gerade dennoch gern. "Jetzt ist die Zeit die Zwischenfrucht auszusäen und das staubt sehr, wenn die Böden so trocken sind."

Seit ein paar Wochen erklärt Carl Comberg auch auf Facebook, was er gerade auf welchen Feldern macht und die Mitglieder der mittlerweile größten Mettmanner Gruppe "Du weißt dass Du aus Mettmann kommst" finden es gut. Dort warnt er auch schon einmal vor, wenn gerade Mist ausgebracht und untergehoben wird und entschuldigt sich im Voraus für eventuelle "Geruchsbeeinträchtigungen". Er schreibt auch, dass er den natürlichen Dünger von einem Hof mit Hühnerhaltung in Langenfeld bezieht und hat damit einen Weg gefunden, Landwirtschaft transparent zu machen und uns das Regionale wieder ein wenig näher zu bringen.

(Schaufenster Mettmann/RG)